An der griechisch-mazedonischen Grenze stauen sich die Flüchtlinge. Seit dem Wochenende lassen Serbiens Behörden keine Afghanen mehr durch. Griechenland und Mazedonien ziehen nun nach.
An der griechisch-mazedonischen Grenze stauen sich die Flüchtlinge. Der Übergang bei Gevgelija blieb am Montag nach Informationen der „Presse“ vorübergehend geschlossen. Am Grenzort Idomeni drängten sich auf der griechischen Seite 2000 Menschen. Und 25 Kilometer entfernt auf dem Tankstellengelände in Polikastro warteten weitere 3000 Flüchtlinge.
Der Rückstau war weiter nördlich entstanden. Auf die Bremse war Serbien gestiegen, die Mazedonier und Griechen zogen zwangsläufig nach. Die Serben fordern seit dem Wochenende an ihrer Grenze zu Mazedonien die vereinheitlichten Registrierungsdokumente ein, zu denen sich die Balkan-Staaten auf Drängen Österreichs verständigt hatten. Doch die mazedonischen Behörden hatten sie in vielen Fällen noch nicht ausgestellt. Denn es fehlt an allen Ecken und Enden: an Metalldetektoren, an biometrischen Instrumenten, an Scanner für Fingerabdrücken.
Registrierte Personen in Mazedonien
Freitag, 19. Oktober: 799 registrierte Personen, davon 476 Afghanen, 234 Syrer und 89 Iraker.
Samstag, 20. Oktober: 372 registrierte Personen, davon 9 Afghanen, 250 Syrer und 113 Iraker.
Sonntag, 21. Oktober: 773 registrierte Personen, davon 2 Afghanen, 611 Syrer und 160 Iraker.
Im Lager Tabanovce an der serbischen-mazedonischen Grenze hängen derzeit 700 Flüchtlinge aus dem Hindukusch fest. Das bestätigte eine Sprecherin des mazedonischen Innenministeriums gegenüber der „Presse“. Das Schicksal der Afghanen ist ungewiss. Möglicherweise werden sie nach Griechenland zurückgeschoben.
Afghanen sollen nach Athen gebracht werden
Der Rückstau in Serbien setzte sich binnen weniger Stunden an der mazedonisch-serbischen Grenze fort. De facto gilt nun auch dort ein Einreisebann für Afghanen. Unter den 773 registrierten Flüchtlingen, die in Mazedonien einreisten, waren am Sonntag nach Auskunft des Innenministeriums in Skopje nur noch zwei Afghanen. Zwei Tage zuvor waren es noch 476 gewesen. Die abgewiesenen Afghanen sollen nun nach Athen zurückgebracht werden.
(cu/red.)