Krise im Pazifik: Australien rüstet massiv auf

Australien rüstet auf
Australien rüstet aufAPA/AFP/AUSTRALIA DEFENCE FORCE/
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Als Reaktion auf Chinas Machtdemonstrationen im Südchinesischen Meer erhöht Australien seine Militärausgaben massiv. Die USA kündigen ebenfalls militärische Aktivitäten an

Angesichts der Terrorbedrohung und wachsender Spannungen im Südchinesischen Meer will Australien massiv aufrüsten. Die Regierung legte am Donnerstag ein Weißbuch vor, das über die nächsten 20 Jahre Ausgaben in Höhe von 195 Milliarden Australischen Dollar (126 Milliarden Euro) vorsieht.

Unter anderem sollen zwölf neue U-Boote angeschafft werden, um deren Bau sich auch die deutsche Werft ThyssenKrupp Marine Systems beworben hat. Zudem sollen neue Fregatten und Raketen angeschafft werden, um das Militär umfassend zu modernisieren. "Dieses Weißbuch ist ein Plan, um schlagkräftigere, agilere und einsatzbereitere Verteidigungskräfte zu schaffen, die zur Stelle sein können, wenn unsere Interessen bedroht sind oder unsere Hilfe benötigt wird", sagte Regierungschef Malcolm Turnbull. Australien sei anfällig für Bedrohungen durch Konflikte, Klimawandel, Cyberangriffe, Pandemien und Terrorismus.

USA will Aktivitäten in Pazifik erhöhen

Doch die Aufrüstung scheint vor allem eine Antwort auf die wachsenden Spannungen mit China zu sein: Erst vor wenigen Tagen war es zwischen China und den USA erneut zu einem Streit über die Machtverteilung im Südchinesischen Meer gekommen. Peking hatte dort nach einem Luftabwehrsystem offenbar auch Kampfjets auf einer Insel stationiert. China beansprucht 90 Prozent des Gewässers für sich. Zu den 3,5 Millionen Quadratmetern zählen auch die Inseln und Riffe der Spratly-Islands, die teils mehr als 800 Kilometer von der chinesischen Küste entfernt sind. Die philippinische Küste liegt hingegen nur etwa 220 Kilometer entfernt.

Dieses Vorgehen hatte US-Außenminister John Kerry scharf kritisiert und China eine Militarisierung des Seegebiets zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen vorgeworfen. Am Donnerstag legte Admiral Harry Harris, Chef der US-Pazifikflotte, nach. Er kündigte nach Angaben des "Guardian" an, die Amerikaner würden ihre Aktivitäten in der Region angesichts der Aufrüstung Chinas erhöhen, um zu demonstrieren, dass es sich um ein internationales Gewässer handele.

(APA/red.)

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