Russland stationiert Raketen auf umstrittenen Kurilen

Präsident Putin und Verteidigungsminister Schoigu
Präsident Putin und Verteidigungsminister SchoiguREUTERS
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Die Aufrüstung der Stützpunkte hat begonnen. Auch Drohnen werden dorthin gebracht. Der südliche Teil der Inselkette wird auch von Japan beansprucht.

Russland stationiert Raketen und Drohnen auf den umstrittenen Kurilen-Inseln, deren südlicher Teil auch von Japan beansprucht wird. Wie Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Freitag in Moskau mitteilte, hat die Aufrüstung der Militäreinheiten und Stützpunkte auf den Kurilen bereits begonnen.

Noch in diesem Jahr würden Raketensysteme vom Typ Bal und Bastion sowie unbemannte Flugzeuge vom Typ Eleron-3 auf die Inseln verlegt. Die Inselkette der Kurilen liegt zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der japanischen Insel Hokkaido. Seit dem Zweiten Weltkrieg schwelt zwischen Russland und Japan ein Konflikt um die vier südlichsten Kurilen-Inseln, die am Ende des Krieges von der Sowjetunion besetzt worden waren. Seitdem wird die gesamte Inselgruppe von Moskau kontrolliert, Tokio beansprucht jedoch weiterhin die vier südlichen Inseln für sich.

Im September hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow einen Kompromiss über die Hoheitsrechte ausgeschlossen und seinem japanischen Kollegen gesagt, die Regierung in Tokio solle "die historischen Realitäten" anerkennen. Im Dezember hatte Russland mit dem Bau neuer Militärstützpunkte auf den Inseln Iturup und Kunashir begonnen. Im April beginnt eine dreimonatige Mission der russischen Pazifikflotte, um den Aufbau von Marinestützpunkten auf den Kurilen zu prüfen.

Der Streit um die vier Inseln verhinderte bisher den Abschluss eines formalen Friedensvertrags zwischen Russland und Japan. Die felsigen Inseln werden von rund 19.000 Russen bewohnt.

(APA/AFP)

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