Al-Baghdadi: "Er war ein normaler Familienvater"

Al-Baghdadi erklärte sich um Kalifen
Al-Baghdadi erklärte sich um Kalifen REUTERS
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Die Ex-Frau des Terrorpaten gab dem schwedischen "Expressen" ein Interview: Er sei eine normale Person gewesen.

"Er hat eine mysteriöse Persönlichkeit": Die Ex-Frau des Terropaten Abu Bakr al-Baghdadi, der dem sogenannten Islamischen Staat (IS) vorsteht, hat erstmals mit Medien über ihren früheren Mann gesprochen. Der schwedischen "Expressen" sagte sie, dass al-Baghdadi ein ganz normaler Familienvater gewesen sei, der sich um die gemeinsame Tochter gekümmert habe. "Ich habe eine normale Person geheiratet, die an der Universität unterrichtet hat", so Saga A. Sie könne nicht verstehen, wie aus ihm der "Emir der gefährlichsten Terrororganisation der Welt" werden konnte.

Zu Hause habe al-Baghdadi nicht viel gesprochen, berichtet A. weiter, mit den Kindern sei er aber gut umgegangen. Über ihre Tochter im Schulalter sagt sie, dass sie "das ganze Desaster der Welt" auf ihren Schultern trage. "Es ist nicht ihre Schuld, dass sie die Tochter des am meisten gesuchten Terroristen ist."

Dem Bericht zufolge war es für die Irakerin A. die zweite Heirat, nachdem ihr Mann, ein Soldat in der Armee Saddam Husseins, gestorben ist. Von al-Baghdadi sei sie die Zweitfrau gewesen, demnach haben alle mit den Kindern im selben Haushalt gewohnt. Glücklich sei sie mit ihm nicht gewesen und habe ihn schließlich nach mehreren Monaten verlassen. Von der Geburt der gemeinsamen Tochter habe al-Baghdadi erst später erfahren; A. zufolge wollte al-Baghdadi unbedingt, dass sie zurückkommt, was sie aber abgelehnt habe. Den letzten Kontakt zu ihm habe sie im Jahr 2009 gehabt.

In den Westen

Der "Expressen"-Journalist berichtet, er habe A. in der Grenzregion zwischen Syrien und Libanon getroffen. A. wurde erst im Dezember aus einem libanesischen Gefängnis entlassen, wo sie über ein Jahr lang inhaftiert war. Ihr Vater und Bruder sollen mit der al-Nusra-Front verbandelt sein; die Terrororganisation gehört zu al-Qaida und ist mit dem IS verfeindet. Aufgrund der familiären Beziehungen zu al-Nusra sei A. in Syrien verhaftet worden.

Dem "Expressen" sagte A., dass sie in den Westen gehen und nicht im arabischen Raum bleiben wolle, auch wenn sie die Sharia-Gesetze befürworte. Die Terroranschläge in Brüssel und Paris verurteilt sie dem Bericht zufolge als barbarisch und brutal, ausgeführt von Terroristen.

>>> Zum "Expressen"-Bericht

(Red.)

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