Renzi attackiert Strache: "Schandhafte Worte"

Matteo Renzi und Angela Merkel
Matteo Renzi und Angela MerkelBloomberg
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FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat den italienischen Premier Renzi und die deutsche Kanzlerin Merkel als "Schlepper" bezeichnet.

Der italienische Premier Matteo Renzi hat am Donnerstag FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache attackiert, der ihn und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel wegen ihrer Flüchtlingspolitik als "Schlepper" bezeichnet hatte. Renzi bezeichnete Straches Worte als "schandhaft".

"Ich kommentiere nicht den österreichischen Wahlkampf, ich reagiere aber vom institutionellen Standpunkt. Wer die Bilder der Kinder in den Lagerräumen der Flüchtlingsschiffe gesehen hat, begreift, wie schandhaft diese Worte sind. Sie sollten die vielen anständigen Menschen in Österreich zum Nachdenken bewegen", sagte Renzi. Er bezog sich dabei auf ein Interview Straches mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag.

Merkel meinte, die EU müsse nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch ihre Werten leben. Respekt für die Menschenwürde bedeute auch, Flüchtlinge im Mittelmeer zu retten. "Wie Europa sich der Herausforderung der Flüchtlingsproblematik stellt, entscheidet, wie uns die Welt schätzt", so Merkel.

Auch die Grünen wiesen die Südtirol-Aussagen Straches zurück. "In Europa wollen wir Grenzen abbauen, nicht umbauen", sagte die stellvertretende Bundessprecherin der Grünen, Tirols Vize-Landeschefin Ingrid Felipe, in einer Aussendung. "Tirol ist eng zusammengewachsen, Straches Ideen würden es wieder auseinanderreißen."

"Strache will wieder einmal die Bevölkerung spalten und Europa zerstören", meinte der Grüne Europa-Abgeordnete Michel Reimon. "Dass ein österreichischer Politiker in einer italienischen Zeitung solche Aggressionen verbreitet, schadet Österreichs Position in Europa massiv. Außenminister (Sebastian) Kurz muss sofort und deutlich Stellung seitens der Republik beziehen und Straches Forderung zurückweisen" forderte Reimon, Vorstandsmitglied der Europäischen Grünen.

(APA)

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