Ex-Nato-Chefs: Brexit hilft "Feinden des Westens"

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Ehemalige US-Minister und Nato-Generalsekretäre warnen die Briten eindringlich vor einem EU-Austritt: Die Europäische Union würde "gefährlich geschwächt".

Rund sechs Wochen vor dem EU-Referendum haben fünf Ex-NATO-Generalsekretäre und zahlreiche frühere US-Regierungsmitglieder vor einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union gewarnt. Im Hinblick vor allem auf Russland schrieben die fünf einstigen NATO-Chefs, ein Brexit würde "den Feinden des Westens helfen". Ihr Offener Brief erschien am Dienstag in der Zeitung "Daily Telegraph".

Einen Tag zuvor hatte der britische Premierminister David Cameron gewarnt, ein Votum für den EU-Ausstieg am 23. Juni bedrohe den Frieden in Europa. Die früheren Chefs des Nordatlantik-Paktes gaben ihm nun Rückendeckung: "Ein Brexit würde ohne Zweifel den britischen Einfluss schwächen, die NATO schwächen und den Feinden des Westens helfen." Und das "in einem Moment, in dem wir angesichts der gemeinsamen Bedrohungen in der euro-atlantischen Gemeinschaft zusammenstehen müssten".

Unterzeichnet ist der Brief von den Briten Peter Carington und George Robertson, dem Spanier Javier Solana, dem Niederländer Jaap De Hoop Scheffer und dem Dänen Anders Fogh Rasmussen.

In einem Brief von 13 früheren US-Außen- und Verteidigungsministern und nationalen Sicherheitsberatern, der am Dienstag in der "Times" erschien, wird ebenfalls zum Verbleib in der EU aufgerufen. Die "spezielle" Beziehung zwischen London und Washington könne den Einflussverlust Großbritanniens im Brexit-Fall nicht wettmachen.

EU würde "gefährlich geschwächt"

Die früheren politischen Schwergewichte von Ex-US-Außenministerin Madeleine Albright bis zu Ex-Verteidigungsminister Leon Panetta heben auch auf die internationale Wirtschaft ab: "In unserer globalisierten Umwelt muss man Größe und Gewicht haben, um gehört zu werden." Beim Brexit werde nicht nur der britische Einfluss in der Welt vermindert, auch die EU würde "gefährlich geschwächt".

Nach der Regionalwahl vom Donnerstag ist die Referendums-Kampagne in ihre heiße Phase gestartet. Nach wie vor liegen Brexit-Gegner und Befürworter in Umfragen Kopf an Kopf.

--> Das Schreiben im Daily Telegraph

(APA/AFP)

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