Uiguren: "Demonstrations-Teilnahme ist wie Selbstmord"

Rebiya Kadeer
Rebiya Kadeer(c) AP (Miguel Villagran)
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Fast 10.000 Menschen seien "in einer Nacht verschwunden", sagt die im Exil lebende Uiguren-Führerin Rebiya Kadeer. Sie wirft China vor, für die blutigen Unruhen in der Provinz Xinjiang verantwortlich zu sein.

Die im Exil lebende Uiguren-Führerin Rebiya Kadeer hat China vorgeworfen, während der blutigen Unruhen in der Nordwest-Provinz Xinjiang tausende Menschen verschleppt zu haben. Fast 10.000 Menschen seien "in einer Nacht verschwunden", sagte die in den USA lebende Kadeer am Mittwoch in Japan auf einer Pressekonferenz: "Sollten sie tot sein, was ist mit ihnen geschehen?" Die chinesische Regierung versuche, die muslimische Minderheit der Uiguren "zu zerstören", sagte die 62-Jährige.

Kadeer warf der chinesischen Regierung vor, für die blutigen Unruhen in der von zahlreichen Uiguren bewohnten Provinz Xinjiang Anfang Juli verantwortlich zu sein. Die Behörden hätten den Gewaltausbruch auf einer friedlichen Demonstration verursacht. "Die Teilnahme an Demonstrationen ist für Uiguren wie Selbstmord", sagte Kadeer.

Nach offizieller Darstellung wurden bei den schwersten Unruhen zwischen Uiguren und Han-Chinesen seit Jahrzehnten in der Provinzhauptstadt Urumqi 197 Menschen getötet. Exil-Uiguren sprechen von deutlich mehr Toten in der ganzen Provinz. Die Uiguren wehren sich gegen die seit Jahrzehnten betriebene Ansiedlung von Han-Chinesen in Xinjiang.

(Ag.)

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