Die USA hat durch den Entzug von Visa weiter Druck auf die ins Amt geputschte Übergangsregierung in Honduras ausgeübt. Sie betrachtet den gestürzten Präsidenten Zelaya als rechtmäßigen Staatschef.
Die USA haben vier Mitgliedern der Übergangsregierung in Honduras Visa entzogen. Diese Maßnahme erklärten die US-Regierung damit, dass sie den vor einem Monat gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya als rechtmäßigen Staatschef ansehen würden.
Micheletti: "Keine Schwierigkeit"
Betroffen sind davon unter anderem der Verteidigungsminister Adolfo Lionel Sevilla, Parlamentspräsident Jose Alfredo Saaverda, sowie, nach eigenen Angaben der Regierung, auch der Menschenrechtsbeauftragte Ramón Abad Custodio. Vize-Außenministerin Martha Lorenzo Alvarado berichtete außerdem, dass auch der Oberste Richter Tomás Arita die Einreisemöglichkeit in die USA verloren habe.
Regierungschef Roberto Micheletti teilte auf einer Pressekonferenz mit, dass er bislang noch nicht über einen Visa-Verlust benachrichtigt worden sei. Doch es würde ohnehin "keine Schwierigkeit" für ihn bedeuten.
Ex-Präsident Zelaya begrüßte die Maßnahme in einem Interview mit dem Sender "Radio Globo". Laut dem Präsidenten von Costa Rica, Oscar Arias, der zwischen Zelaya und Micheletti vermittelt hat, muss international weiterhin Druck auf die honduranische Übergangsregierung ausgeübt werden.
Spanien will Beispiel der USA folgen
Dem Beispiel der USA möchte auch Spanien folgen. Außenminister Miguel Angel Moratinos sagte bei einem Besuch in Venezuela, dass das Land die Europäische Union auffordern will, ebenfalls Visa von den Mitgliedern der Übergangsregierung zu annulieren.
Am Wochenende ist es Zelaya gelungen, über die Grenze kurz nach Honduras zurückzukehren. Dort will er jetzt einen zivilen Widerstand gegen die Übergangsregierung in die Wege leiten. In dem Gebiet zwischen Honduras und Nicaragua befinden sich tausende seiner Anhänger, die dort seine Rückkehr erwarten. Daraufhin hat Micheletti eine Ausgangssperre verhängt, die jetzt erneut verlängert worden ist.
(Ag.)
