Wiederannäherung zwischen Türkei und Israel

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Angeblich schon am Sonntag wollen die Regierungen in Ankara und Jerusalem ihre Beziehungen normalisieren, im Juli sollen die Botschafter zurückkommen.

Die Türkei und Israel wollen am Sonntag die Normalisierung ihrer diplomatischen Beziehungen verkünden. Dies berichtete die türkische Tageszeitung "Hürriyet" am Dienstag unter Berufung auf hochrangige Quellen.

Seit die israelische Marine im Mai 2010 eine Hilfsflotte für den Gazastreifen stoppte und dabei zehn türkische Aktivisten tötete, sind die einst intensiven Beziehungen zwischen beiden Ländern stark angespannt.

Treffen an ungenannten Ort in Europa

Ein Vertreter des türkischen Außenministeriums und der israelische Sondergesandte für die Aussöhnungsgespräche, Joseph Ciechanover, würden sich am Sonntag an einem ungenannten Ort in Europa treffen, um das Ende der bilateralen Krise zu besiegeln, berichtete die Zeitung. Schon im Juli könnten dann die ausgehandelte Vereinbarung unterzeichnet und neue Botschafter ernannt werden.

Die Türkei und Israel hatten ihre Botschafter vor sechs Jahren abgezogen und die militärische Zusammenarbeit beendet, nachdem israelische Soldaten die Mavi Marmara, Hauptschiff des Gaza-Hilfskonvois, geentert und auf die sich wehrende Besatzung geschossen hatten.

Abbau der Spannungen mit Nachbarn

Zwei der drei von Ankara als Voraussetzung der Normalisierung genannte Bedingungen wurden inzwischen erfüllt: Israel entschuldigte sich öffentlich für den Vorfall und sagte Entschädigungszahlungen zu. Unklar ist noch, wie der Kompromiss zur dritten Forderung, der Aufhebung der Blockade gegen den von der extremistischen Palästinenserbewegung Hamas kontrollierten Gazastreifen, aussehen soll.

Der neue türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hatte am Freitag angekündigt, dass seine Regierung die Spannungen zu Staaten in der Nachbarschaft abbauen wolle: "Israel, Syrien, Russland, Ägypten - wir können keine dauerhafte Feindschaft mit den Ländern haben, die ans Schwarze Meer und ans Mittelmeer grenzen", sagte Yildirim der "Hürriyet".

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