Der 62-jährige Ökonomieprofessor Dusan Mramor will wieder in die akademische Welt zurück. Auf EU-Ebene vertrat der Sanierer Sloweniens eine kompromisslose Linie gegenüber Griechenland in dessen Finanzkrise.
Der slowenische Finanzminister Dusan Mramor ist am Mittwoch "aus persönlichen Gründen" zurückgetreten. Der 62-jährige Ökonomieprofessor wolle in die "akademische Welt" zurück, erklärte er bei einer Pressekonferenz mit Premier Miro Cerar. Der Regierungschef rechnet mit einer Nachbesetzung des Postens frühestens Ende August.
Als Minister galt der Finanzexperte als harter Verhandler; nicht nur in der Heimat, wo sich die Koalitionspartner "mehr politisches Gehör" von ihm wünschten, auch auf EU-Ebene machte er sich einen solchen Ruf. Mramor zeigte etwa kein Verständnis für die schleppenden Reformen in Griechenland, denn Slowenien habe sich im Vergleich dazu mit schmerzhaften Sparmaßnahmen und ohne internationale Hilfe aus der eigenen Finanz- und Wirtschaftskrise befreit und trotzdem noch an den Rettungsprogrammen für strauchelnde Mitgliedstaaten, auch Griechenland, teilgenommen.
Sanierer Sloweniens
Mramor war 22 Monate Finanzminister gerwesen. In dieser Zeit wurde das Defizitverfahren der EU-Kommission gegenüber Slowenien eingestellt, das kleine Euroland wurde auch von der Liste der Länder mit übermäßigen makroökonomischen Ungleichgewicht gestrichen.
(apa)