Vor einem Treffen der Armeespitze müssen zwei weitere hochrangige Militärs den Posten räumen. Erst am Mittwoch waren 149 Generäle und Admiräle entlassen worden.
Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei erhöht sich täglich der Druck auf die Armeespitze. Vor einer zentralen Sitzung der türkischen Militärspitze sind einem Medienbericht zufolge zwei vier-Sterne-Generäle zurückgetreten. Wie die Nachrichtenagentur Dogan am Donnerstag berichtete, gaben der Generalstabschef der Bodentruppen, Ihsan Uyar, sowie Ausbildungsleiter Kamil Basoglu ihre Posten auf.
In Ankara war am Donnerstag ein Treffen des Obersten Militärrats des Landes geplant, der den radikalen Umbau der Armee absegnen soll.
149 Generäle und Admiräle gefeuert
Erst am Mittwoch waren 149 Generäle und Admiräle unehrenhaft aus den Streitkräften entlassen worden. Ihnen wurde vorgeworfen, in den Putschversuch Mitte Juli verwickelt zu sein. Einem Regierungsdekret entsprechend wurden außerdem 1099 Offiziere entlassen.
Insgesamt wurden nach dem gescheiterten Militärputsch mehr als 15.000 Menschen festgenommen. Mindestens 8000 sind immer noch in Gewahrsam.
Der türkische Justizminister Bekir Bozdag erklärte unterdessen laut dem Sender "Habertürk", er habe von Geheimdiensten die Information erhalten, dass der Prediger Fetullah Gülen aus seinem Exil in den USA fliehen könnte. Er könnte sich nach Australien, Mexiko, Kanada, Südafrika oder Ägypten absetzen, meinte Bozdag.
Gülen wird von der Führung in Ankara für den gescheiterten Putschversuch von 15. Juli verantwortlich gemacht, was dieser vehement bestreitet. Die türkische Regierung verlangt von den USA die Auslieferung des Predigers.
(APA)