Obama: "Trump ist ungeeignet als US-Präsident"

Jetzt poltert Obama gegen Trump
Jetzt poltert Obama gegen TrumpAPA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI
  • Drucken

Führende Republikaner sollten ihm die Gefolgschaft verweigern, sagt der bald abtretende demokratische US-Präsident im Weißen Haus.

Der bald scheidende US-Präsident Barack Obama hat dem republikanischen Bewerber um seine Nachfolge, Donald Trump (70), mit ungewöhnlich deutlichen Worten die Fähigkeit für das Amt ausgesprochen. "Ja, der republikanische Kandidat ist nicht geeignet", sagte Obama am Dienstag im Weißen Haus. Er forderte gleichzeitig führende Köpfe in der republikanischen Partei auf, dem ungestümen New Yorker Großunternehmer die Gefolgschaft zu verweigern.

"Was sagt das über diese Partei aus, wenn er die Führungsfigur ist?" sagte Obama. "Da muss ein Punkt kommen, wo man sagt, wer solche Aussagen macht, der hat nicht die Urteilskraft und nicht den Charakter, die mächtigste Position der Welt auszuüben." "Es muss ein Punkt kommen, wo man sagt: Jetzt reicht es!"

Trump - hier beim Parteitag in Colorado Springs Ende Juli - sei ungeeignet, meint Amtsinhaber Barack Obama.
Trump - hier beim Parteitag in Colorado Springs Ende Juli - sei ungeeignet, meint Amtsinhaber Barack Obama.APA/AFP

Auch aus Trumps eigenen Reihen hagelte es scharfe Kritik, allen voran vom prominenten Senator John McCain. "Unsere Partei mag ihm die Nominierung gewährt haben, aber das gibt einem nicht einen Freibrief dafür, diejenigen zu diffamieren, die zu unseren Besten gehören", erklärte der Vietnam-Veteran im Kongress.

Hintergrund: Trump-Attacke auf Soldateneltern

Hintergrund der Attacken auf Trump ist, dass er die Eltern eines vor zwölf Jahren bei einem Bombenanschlag im Irak getöteten muslimischen US-Hauptmanns namens Humayun Khan nach deren Auftritt auf dem Parteitag der Demokraten scharf angegangen war. Der Vater Khans, Khizr Khan, hatte dort in einer Rede Trump für dessen Forderung nach einem Einreiseverbot für Muslime kritisiert und ihm nahegelegt, einen Blick in die Verfassung der Vereinigten Staaten zu werfen.

Trump reagierte empört und sagte, er sei bösartig attackiert worden. Auch hob er darauf an, dass die Mutter, Ghazala Khan, während der Rede geschwiegen habe, weil es ihr wohl nicht erlaubt worden sei, selbst zu sprechen.

Am Montag beschwerte sich Trump via Twitter über die Berichterstattung der Medien. Khizr Khan gebe überall Interviews. Dabei müsse es doch um "radikalen islamistischen Terrorismus" gehen.

(apa/reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Donald Trump
Außenpolitik

Trump preist Führungskraft Putins

Am russischen Staatsoberhaupt schätzt der US-Präsidentschaftskandidat sehr, dass dieser "sehr starke Kontrolle über sein Land hat".
Außenpolitik

Macho-Politiker: Demagogen, Rüpel und Rabauken

Gegen Duterte verblasst sogar Donald Trump ein wenig. Im US-Wahlkampf unterschritt er jede Hemmschwelle. Trump orientiert sich an Berlusconi.
Jill Stein geht für die Grünen ins Rennen um die US-Präsidentschaft.
Außenpolitik

Der Stachel im Fleisch von Clinton und Trump

Der Libertäre Gary Johnson und die Grüne Jill Stein hoffen, von der Unbeliebtheit der Hauptkandidaten Hillary Clinton und Donald Trump profitieren zu können. Ihr Einfluss auf den Wahlausgang dürfte jedoch klein sein.
Donald Trump
Außenpolitik

US-Wahl: Trump überholt Clinton in Umfrage

Eine Umfrage mit Seltenheitswert: 40 Prozent der Befragten sprachen sich für den Republikaner aus, 39 Prozent für seine Kontrahentin.
Donald Trump
Außenpolitik

Trump bei Latinos in den USA chancenlos

Eine repräsentative Umfrage sieht den Kandidaten der Republikaner bei höchstens 17 Prozent bei den Einwanderern aus Lateinamerika.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.