"Schuhwerfer von Bagdad" steht vor Haftentlassung

(c) AP (Evan Vucci)
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Der Journalist, der 2008 in Bagdad seine Schuhe nach George W. Bush geworfen hat, wird am Montag freigelassen. Auf ihn warten ein Orden von Gaddafi, ein goldenes Pferd aus Katar und zahlreiche Heiratsangebote.

Der legendäre Schuhwerfer von Bagdad, der im Dezember 2008 während einer Pressekonferenz in Bagdad seine Schuhe nach dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush geworfen hat, soll am Montag aus der Haft entlassen werden.

Muntazer al-Saidis Entlassung wird in der arabischen Welt bejubelt: Dem Vernehmen nach will Libyens Revolutionsführer Oberst Muammar al-Gaddafi dem irakischen Journalisten für die Schuhwurf-Attacke einen Tapferkeitsorden verleihen. In dem Golf-Emirat Katar steht für den zum arabischen Volkshelden aufgestiegenen Saidi angeblich ein kleines Pferd aus Gold bereit. Ein saudischer Geschäftsmann bietet laut "Daily Telegraph" zehn Millionen Dollar für die Schuhe, die Saidi mit den Worten "Das ist der Abschiedskuss, du Hund!" auf Bush schleuderte.

Saidi fürchtet "Boykott" vonseiten der Regierung

Allein, ob der Iraker wieder als Journalist arbeiten wird, ist unsicher. Dargham al-Saidi sagte, sein Bruder sei sicher, "dass er vonseiten irakischer Regierungsbeamter abgewiesen oder boykottiert würde". "Soweit ich weiß, und nachdem, was er mir gesagt hat, wird er wieder für al-Baghdadia arbeiten", sagte Abdul-Hamid al-Sayah, Manager des Senders.

Bei der Pressekonferenz im Dezember 2008 verfehlte Muntazer al-Saidi Bush, der geschickt in Deckung ging, knapp. Der Journalist wurde festgenommen und im März dieses Jahres zu drei Jahren Haft verurteilt. Das Strafmaß wurde jedoch anschließend mehrfach reduziert.

(Ag., Red.)

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