In Aleppo sollen Regierungstruppen Chlorgas eingesetzt haben. Unter den Opfern seien auch 50 Kinder, sagen Aktivisten.
Aktivisten und Ärzte in Rebellengebieten der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo werfen dem Regime erneut den Einsatz von Chlorgas vor. Rund 80 Menschen hätten mit Atemproblemen behandelt werden müssen, nachdem über dem Stadtteil Al-Sukari Fassbomben abgeworfen worden seien, erklärte der Sprecher der lokalen Hilfsorganisation Weißhelme, Ibrahim al-Haj, am Dienstag.
Unter den Opfern seien 50 Kinder. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach unter Berufung auf Ärzte von mehr als 70 Verletzten.
Vorwürfe schwer zu prüfen
In dem betroffenen Gebiet habe es nach Chlorgas gerochen, sagte Al-Haj. Ein Video der Weißhelme zeigt, wie Menschen mit Atemproblemen in einer Klinik behandelt werden. Zu sehen sind unter anderem Kinder, die mit Sauerstoffmasken beatmet werden. Auch oppositionelle Medien verbreiteten Bilder von Opfern in Kliniken. Die Vorwürfe und Aufnahmen ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Einem Ende August veröffentlichten UN-Expertenbericht zufolge hatte Syriens Regierung im April 2014 und im März 2015 in der Provinz Idlib im Nordwesten des Landes Chlorgas eingesetzt. Bereits im August 2013 waren bei einem Giftgasangriff im Umland von Damaskus rund 1400 Menschen getötet worden. Das Regime stimmte danach zu, seine Chemiewaffen abzugeben. Chlorgas fällt jedoch nicht unter die verbotenen Chemiewaffen, da es für zivile Zwecke benutzt werden darf.
(APA/dpa)