David Cameron lässt auch das Abgeordneten-Leben sein

David Cameron winkte nach seiner Abdankung bei der Queen in die Kameras. Nun sagt er auch seinem Wahlkreis Witney Adieu.
David Cameron winkte nach seiner Abdankung bei der Queen in die Kameras. Nun sagt er auch seinem Wahlkreis Witney Adieu.APA/AFP/GEOFF CADDICK
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Der ehemalige britische Premier will ein neues Leben "außerhalb von Westminster" aufbauen Als einfacher Abgeordneter würde er nur von der Arbeit der Regierung ablenken.

Bis vor zwei Monaten war er noch Premierminister von Großbritannien, dann kam das Brexit-Referendum und die Amtsübergabe an Theresa May. Nun will Cameron auch sein Mandat im Parlament für die konservativen Tories abgeben, kündigte er am Montag an.

Er ziehe sich augenblicklich vom Mandat für den Wahlkreis Witney zurück, heißt es in einem veröffentlichten Statement. Er habe lange und intensiv über seine Entscheidung nachgedacht, hätte aber keine Wahl gehabt. Er wäre eine "Ablenkung" für die Arbeit der Regierung, so Cameron. "Meiner Ansicht nach, in der modernen Politik, unter den Umständen meines Rücktritts, ist es nicht wirklich möglich als ehemaliger Premierminister ein ordentlicher Hinterbank-Abgeordneter zu sein", so Cameron wörtlich.

Premierministerin May sei bereits informiert, er stehe voll hinter ihrer Regierung. In Cmaerons Wahlkreis steht sein Mandat nun erneut zur Wahl. Er wolle seinem Nachfolger bei den Tories dabei helfen, die Wahl zu gewinnen.

"Offensichtlich muss ich damit beginnen, mir ein Leben außerhalb von Westminister aufzubauen", sagte Cameron in Witney. Er wolle der Region aber treu bleiben, der Wohnsitz seiner Familie bleibe in Dean.

Cameron war kurz nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union zurückgetreten, hatte aber erklärt, seinen Wahlkreis in Oxfordshire bis zu den nächsten Wahlen 2020 vertreten zu wollen. Cameron hatte sich jahrelang für das historische EU-Referendum am 23. Juni eingesetzt und für den Verbleib Großbritanniens in der Gemeinschaft gekämpft. Die Entscheidung der Briten zum Austritt gilt daher auch als seine persönliche Niederlage.


(Red.)

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