Das Team von Donald Trump nimmt Formen an

Republican presidential nominee Donald Trump arrives for his election night rally at the New York Hilton Midtown in Manhattan, New York, U.S.
Republican presidential nominee Donald Trump arrives for his election night rally at the New York Hilton Midtown in Manhattan, New York, U.S.REUTERS
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Nur enge Vertraute sind im 16-köpfigen Beraterkreis. Regierungsposten könnte es für Wahlkampfleiter Bannon, Rudy Giuliani und Newt Gingrich geben.

Donald Trump twittert wieder. „Arbeitsreicher Tag in New York. Ich werde bald einige sehr wichtige Entscheidungen treffen über die Menschen, die unsere Regierung bilden werden!“ Im Trump Tower in Manhattan gingen die Vertrauten des künftigen US-Präsidenten ein und aus, umzingelt von Polizei, Geheimdienst und Medienvertretern. Insidern zufolge gestaltet sich die Suche nach einem Übergangsteam „chaotisch“ und komme erst allmählich in die Gänge, da Trump nach seinem Überraschungssieg noch nicht alle Kader beisammen hat.

Leiten wird das Übergangsteam Trumps Vize Mike Pence. Pence gilt als gut vernetzt in Republikanerkreisen in Washington und soll im Kongress Werbung für Trumps Team machen und Zweifler auf seine Seite bringen. Chris Christie, der wegen des Brückenschließungsskandals unter Druck geratene Gouverneur aus New Jersey, ist damit aus der Schusslinie und wird Pence' Vize. Als Berater in einem 16-köpfigen Komitee werden seine drei Kinder Ivanka, Donald Junior und Eric eingesetzt, ebenso Schwiegersohn Jared Kushner, Ex-GoldmanSachs-Banker Steven Mnuchin und der Gründer des Bezahlservice Paypal, Peter Thiel. Weitere Mitglieder sind ebenfalls enge Trump-Vertraute: Stephen Bannon, Direktor der rabiaten Breitbart-News-Website und Trumps Wahlkampfleiter, der frühere New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani und der pensionierte Militär Michael Flynn.

Das Gremium wird auch darüber beraten, wie das Unternehmen des künftigen Präsidenten verwaltet wird. Geplant ist, dass die drei ältesten Trump-Sprösslinge das Firmenimperium leiten. Bannon, Giuliani, Mnuchin und Flinn sind indes auch für Posten in Trumps Kabinett im Gespräch: Bannon als Stabschef im Weißen Haus, Giuliani als Oberstaatsanwalt, Mnuchin als Finanzminister, Flinn als oberster Sicherheitsberater. Die republikanische Senatorin Kelly Ayotte könnte als Verteidigungsministerin nominiert werden – sollte ihr nicht Jeff Sessions, Senator aus Alabama, zuvorkommen. Newt Gingrich könnte Nachfolger John Kerrys im Außenamt werden.


Lob für Obamacare.
Für Überraschung sorgte Trumps Ankündigung, die Gesundheitsreform von Barack Obama doch nicht ganz zu kippen, wie er es angekündigt hatte. Nach einem Gespräch mit Obama im Weißen Haus drückte Trump Wohlwollen für zwei Aspekte von Obamacare aus, bei der mehr als zehn Millionen Bürger versichert sind. Mitversicherung von Kindern bei ihren Eltern und die Regelung, dass Versicherer Patienten nicht wegen Vorerkrankungen ablehnen könnten, „gefallen mir sehr gut“, sagte er.

Bei erneuten Protesten gegen Trump ist am Samstag in Portland (Oregon) ein Mann angeschossen und schwer verletzt worden. Er geriet mit einem Autofahrer in Streit, der auf den Mann feuerte und wegfuhr.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.11.2016)

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