"Ich habe es schon einmal getan, warum sollte ich es nicht wieder tun?", sagt Duterte. Er ist international wegen seines harten Drogenkrieges umstritten.
Der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte hat korrupten Beamten mit einem Wurf aus einem fliegenden Helikopter gedroht. "Ich habe das schon einmal getan, warum sollte ich es nicht wieder tun?", sagte Duterte laut Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag bei einer Rede vor Opfern eines zuvor wütenden Taifuns.
Nach eigenen Angaben habe der für seine scharfen Aussagen bekannte Duterte als Bürgermeister der Stadt Davao einst einen wegen Vergewaltigung und Mordes verdächtigten Chinesen aus einem Helikopter geschleudert. Die Vereinten Nationen hatten daraufhin die philippinischen Justizbehörden aufgefordert, wegen Mordes gegen den Staatschef zu ermitteln.
Wann und wo sich dieser Vorfall ereignet hat, war vorerst nicht klar. Der Sprecher des Präsidenten, Ernesto Abella, rudert vor Journalisten zurück: "Sagen wir einfach, es ist eine urbane Legende."
Verbindungen zu Todesschwadron
Duterte war in den vergangenen Monaten wegen seines Drogenkrieges unter internationaler Kritik gestanden. Bei Polizeieinsätzen sind im Rahmen der umstrittenen Kampagne bisher 2157 mutmaßliche Rauschgifthändler oder -konsumenten getötet worden. Zudem seien seit seinem Amtsantritt am 1. Juli rund 42500 Verdächtige festgenommen worden, hieß es am Dienstag in einer neuen Bilanz der Sicherheitskräfte.
Etwa 980.000 Drogendealer und -nutzer hätten sich überdies gestellt. Die Polizei zählte auch mehr als 3000 sogenannte außergerichtliche Tötungen mit möglicher Verbindung zum Drogenmilieu. Nach den Worten von Polizeidirektor Ronald dela Rosa haben die Sicherheitskräfte 70 Prozent ihrer Ziele im Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität erfüllt.
Duterte hatte versprochen, innerhalb eines halben Jahres dem Drogenkonsum und der Kriminalität in dem südasiatischen Inselstaat ein Ende zu bereiten. Der Staatschef hat inzwischen signalisiert, dass die Frist um sechs weitere Monate verlängert werden müsse, weil das Problem so umfangreich sei.
(APA/dpa)