Die drei Gefangenen durften nach Saudi-Arabien ausreisen. Nun befinden sich noch 56 Inhaftierte in dem umstrittenen Gefangenenlager.
Die USA haben kurz vor dem Regierungswechsel weitere Gefangene des Lagers Guantanamo ausreisen lassen. Die drei Männer landeten am Donnerstagabend auf dem Flughafen der saudiarabischen Hauptstadt Riad. Bei einem der Freigelassenen handelte es sich nach Angaben von Angehörigen um einen Jemeniten, der 16 Jahre lang in dem US-Gefangenenlager festgehalten worden war.
Die Identität der beiden anderen war zunächst unklar. Nach den Freilassungen sind nun noch 56 Gefangene in dem Lager. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, es werde unter seiner Präsidentschaft keine weiteren Freilassungen geben, weil die Guantanamo-Häftlinge gefährlich seien.
Obama hat Schließung versprochen
Das Weiße Haus hatte indes am Donnerstag bekannt gegeben, in den letzten Tagen der Amtszeit von Präsident Barack Obama weitere Gefangene freizulassen. Obama hatte bei seinem Amtsantritt 2009 versprochen, das Gefangenenlager zu schließen. Rechtliche Probleme und heftiger Widerstand im Kongress und in der Öffentlichkeit verhinderten aber, dass er das Versprechen vollständig erfüllte.
Für etwa ein Drittel der verbliebene Gefangene ist grundsätzlich geklärt, dass die aus dem Lager verlegt werden können. Allerdings stehen keine Aufnahmeländer fest.
Guantanamo
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hatten die USA unter Präsident George W. Bush rund 780 Häftlinge auf dem US-Stützpunkt Guantanamo auf Kuba eingesperrt. Die meisten Verdächtigen wurden seit ihrer Festnahme in den Jahren 2001 und 2002 weder angeklagt noch verurteilt. Viele sollen gefoltert und misshandelt worden sein.
(APA/AFP)