Lage nach Meuterei in Cote d'Ivoire wieder beruhigt

Präsident Alassane Ouattara verkündete bereits die Einigung.
Präsident Alassane Ouattara verkündete bereits die Einigung.Reuters
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Die meuternden Soldaten in Cote d'Ivoire haben den Verteidigungsminister des westafrikanischen Landes freigelassen und die Straßensperren abgebaut.

Nach einer bewaffneten Meuterei unzufriedener Soldaten in mehreren Großstädten Cote d'Ivoires ist in dem westafrikanischen Land wieder Ruhe eingekehrt. Am Sonntag gab es laut Augenzeugen kein Gewehrfeuer mehr, die Soldaten bauten Straßensperren ab und zogen sich in ihre Kasernen zurück. Eine Entspannung der Lage hatte sich am Samstagabend abgezeichnet, als die Regierung die Forderungen der Soldaten nach höherer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen akzeptierte.

Meuternde Soldaten hatten seit Freitag in Bouake, einer Stadt mit rund 500.000 Einwohnern, und in weiteren Städten des Landes teilweise die Kontrolle übernommen. Sie feuerten mit Schnellfeuerwaffen in die Luft und besetzten wichtige Verkehrsknotenpunkte. Am Samstag erreichte der Aufruhr auch erstmals Abidjan, die größte Stadt des Landes. Berichte über Verletzte gab es keine.

"Es patrouillieren keine Soldaten mehr in der Stadt", sagte Mamadi Booua, ein Bewohner von Bouake, Sonntag früh. "Geschäfte sind wieder geöffnet und die Leute gehen in die Kirche." Auch in Abidjan war in der Nacht auf Sonntag wieder Ruhe eingekehrt.

Präsident Alassane Ouattara hatte seinen Verteidigungsminister Alain Donwahi für Verhandlungen mit den Meuterern am Samstag nach Bouake geschickt. Ouattara verurteilte den Protest der Soldaten, verkündete jedoch am Abend eine Einigung. Es wurden keine Einzelheiten genannt, bis wann die Regierung welche Forderungen der Soldaten erfüllen will.

Die Meuterei hatte sich seit Freitag rasch auf mehrere Städte ausgebreitet. Es schien den Soldaten jedoch nur um bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen zu gehen, über politische Forderungen wurde nichts bekannt. In der Elfenbeinküste hatten unzufriedene Soldaten 1999 erfolgreich einen Militärputsch durchgeführt.

Von 2002 bis 2007 versank das Land in einem Bürgerkrieg. Nach der Präsidentenwahl 2010 kam es erneut zu einem kurzen Bürgerkrieg, der 2011 endete. Zuletzt gehörte Cote d'Ivoire, der weltgrößte Kakaoproduzent, zu den am stärksten wachsenden Volkswirtschaften Afrikas.

(APA/dpa)

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