Iran: Protest-Aufrufe per SMS sollen bestraft werden

Iran: Protest-Aufrufe per SMS sollen bestraft werden
Iran: Protest-Aufrufe per SMS sollen bestraft werden(c) AP (Maya Hitij)
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Das iranische Regime schüchtert die Opposition immer mehr ein. Handy und Computer sollen stärker überwacht werden. Für Protest-Aufrufe per SMS und E-Mail drohen nun Anklage und Bestrafung.

Um die Proteste gegen Präsident Mahmoud Ahmadinejad zu ersticken, hat die iranische Polizei die Nutzung von SMS und E-Mail zur Planung von Demonstrationen verboten. Bei Verstößen drohten Anklage und Bestrafung, erklärte der iranische Polizeichef Ismail Ahmadi Moghaddam am Freitag nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna.

Seit der umstrittenen Wiederwahl Ahmadinejads im Juni 2009 kommt es im Iran immer wieder zu Protesten, zu denen Regimegegner auch über SMS und E-Mail aufrufen. Der Polizeichef sagte, selbst spezielle Abwehr-Programme könnten die Behörden nicht daran hindern, Nachrichten auf Handys und Computern zu überwachen.

SMS und E-Mail wichtige Quellen

Für viele ausländische Journalisten sind Handy-Kurznachrichten und E-Mails von Oppositionellen wichtige Quellen, da das Regime ihnen verboten hat, direkt von den Protesten zu berichten. Fast alle reformorientierten Zeitungen geschlossen, auch der Opposition nahestehende Webseiten sind blockiert.

Aktivisten nutzen daher SMS und E-Mails, um Protestveranstaltungen zu organisieren. Das Mobilfunknetz ist während Demonstrationen in der Regel lahmgelegt - oft ist das aber zu spät, um die Protestaufrufe noch zu verhindern.

(Ag.)

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