London muss Folter-Dokumente veröffentlichen

London: Folter-Dokumente müssen veröffentlicht werden
London: Folter-Dokumente müssen veröffentlicht werden(c) AP (LEFTERIS PITARAKIS)
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Die britische Regierung muss Details darüber veröffentlichen, wie ein Terrorverdächtiger in Lagern in Pakistan und Marokko von den USA behandelt wurde und was London darüber wusste.

Die britische Regierung muss Geheimdienst-Informationen über die mutmaßliche Folterung eines terrorverdächtigen Äthiopiers veröffentlichen. Das befand ein Berufungsgericht am Mittwoch in London. Außenminister David Miliband war gegen eine Veröffentlichung vorgegangen, weil dadurch die nationale Sicherheit und die Zusammenarbeit mit dem US-Geheimdienst gefährdet würde.

Der in Großbritannien wohnhafte Binyan Mohamed wurde wurde 2002 wegen Terrorverdachts in Pakistan festgenommen und saß später vier Jahre in dem umstrittenen US-Lager in Guantanamo auf Kuba. Die Dokumente, die nun auf der Webseite des britischen Außenministeriums veröffentlicht werden, enthalten Details darüber, wie Mohamed unter anderem in Gefangenschaft in Pakistan und Marokko von den USA behandelt wurde - und über die Informationen, die London diesbezüglich hatte.

Es habe sich niemals darum gehandelt, die Veröffentlichung genau dieser Informationen zu verhindern, sagte Außenminister David Miliband. "Wir sind in Berufung gegangen, um ein Prinzip zu verteidigen, das fundamental ist für die nationale Sicherheit - dass Geheimdienst-Informationen, die mit uns geteilt werden, geschützt werden", so Miliband. Die Regierung akzeptiere aber das Urteil.

(Ag./Red.)

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