"Geiselnahme": Italien rügt Schweiz

Libysches Einreiseverbot offenbar doch nicht so streng.

Wien/Rom (ag./red.). Italien hat die Schweiz wegen der Folgen der diplomatischen Krise des Landes mit Libyen gerügt. Am Dienstag warf der italienische Außenminister, Franco Frattini, der Schweiz vor, die Schengenmitglieder als „Geisel“ zu halten. Die Schweiz dürfe ihre bilateralen Probleme nicht „auf Kosten aller“ lösen.

Libyen hat am Montag allen Bürgern aus dem Schengenraum (zu dem die Schweiz gehört) die Einreise verboten. Zuvor hatte die Schweiz ein Einreiseverbot für 188 libysche Bürger – darunter Muammar Gadhafi und seine Familie – ausgesprochen.

Allerdings dürfte der libysche Bann nicht so streng sein wie angenommen. Europäer werden weiterhin ins Land gelassen. Die deutsche Fluglinie Lufthansa flog am Dienstag Tripolis an. Bei der Einreise sei es zu keinen Problemen gekommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.02.2010)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.