Namik Tan: Türkischer Botschafter kehrt nach Washington zurück

Namik Tan
Namik TanSINAN GUL
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In den USA versucht man die Krise um die Armenier-Völkermord-Resolution nach wie vor zu entschärfen. Der türkische Botschafter Namik Tan steht derzeit Staatspräsident Abdullah Gül als Berater zur Verfügung. Er werde in die USA zurückkehren, "sobald dies angemessen erscheint".

Der wegen des diplomatischen Streits um die Armenier-Völkermord-Resolution des außenpolitischen Ausschusses des US-Repräsentantenhauses zurückgerufene türkische Botschafter in den USA, Namik Tan, will nach den Konsultationen in Ankara wieder seine Arbeit in Washington aufnehmen. Er werde in die USA zurückkehren, "sobald dies angemessen erscheint", sagte Tan laut Medienberichten vom Samstag, den 6. März, nach seiner Landung in Istanbul. Der Diplomat habe erklärt, er solle Staatspräsident Abdullah Gül, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Ahmet Davutoglu zu Beratungen zur Verfügung stehen.

"Kollaps" der Beziehungen

Die USA versuchen unterdessen den Streit zu entschärfen. Die Regierung werde sich dafür einsetzen, dass das Dokument nicht ins Parlaments-Plenum kommt, sagte Außenministerin Hillary Clinton bei einem Besuch in Guatemala am Freitag (Ortszeit). Dafür wolle man sich "sehr hart" engagieren. Der türkische Außenminister Davutoglu hatte vor einem "Kollaps" der Beziehungen gewarnt, sollte der Resolutionstext dem Plenum des Repräsentantenhauses zugeleitet werden.

Obama lenkt nicht ein

2007 hatte der Ausschuss eine ähnliche Armenier-Resolution angenommen. Die Regierung des damaligen Präsidenten George W. Bush setzte sich aber massiv dafür ein, dass der Text nicht das Plenum erreichte. Davutoglu machte am Freitag vor Journalisten in Ankara deutlich, dass die Türkei von der Regierung von Präsident Barack Obama die gleiche Vorgehensweise erwartet. Im Präsidentschaftswahlkampf 2008 hatte Obama allerdings erklärt, er werde den Massenmord an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord brandmarken.

(APA/dpa)

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