General: "Schwule UNO-Soldaten schuld an Srebrenica-Massaker"

Srebrenica versagte wegen schwuler
Srebrenica versagte wegen schwuler
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Die Friedenstruppen im bosnischen Srebrenica versagten wegen der fehlenden Kampfmoral homosexueller Soldaten, meint ein ehemaliger Nato-General. "Schlichtweg albern", sagen die Verantwortlichen.

Die Friedenstruppen der UNO hätten das Massaker in der bosnischen Stadt Srebrenica nicht verhindert, weil die Kampfmoral wegen homosexueller Soldaten zu gering gewesen sei. Das behauptete der frühere Nato-General John Sheehan vor dem US-Senat am Donnerstag. Die Niederlande, unter deren Kommando die UN-Truppen in Serbrenica standen, reagieren empört.

Schwule in seiner Armee seien "Teil des Problems" gewesen, das zum Fall von Srebrenica geführt hätte - so zitierte Sheehan den damaligen niederländischen Stabschef Henk van den Breemen bei einer Anhörung über die mögliche Zulassung von Homosexuellen zum Dienst in den US-Streitkräften. Diese Behauptung sei "schlichtweg albern", hieß es im niederländischen Verteidigungsministerium.

"Sexuelle Orientierung spielte keine Rolle"

"Das Massaker von Srebrenica und die Rolle der UNO-Soldaten sind durch die Niederlande, internationale Organisationen und die Vereinten Nationen intensiv untersucht worden", sagte Ministeriumssprecher Roger van de Wetering. "Dabei wurde niemals festgestellt, dass die sexuelle Orientierung von Soldaten irgendeine Rolle spielte."

Niederländische Blauhelme, die die muslimische Enklave Srebrenica im Balkan-Krieg schützten, zogen sich 1995 nach Angriffsdrohungen der bosnischen Serben zurück. Diese töteten daraufhin rund 8000 Männer und Jugendliche. Die UNO bewertet das Verbrechen als Völkermord. Der Ex-Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, muss sich dafür vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verantworten.

(APA/Red.)

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