Serbien bringt Teilung des Kosovo ins Spiel

Serbien bringt Teilung Kosovo
Serbien bringt Teilung Kosovo(c) AP (DARKO VOJINOVIC)
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Laut Parlamentspräsident Mićunović könnte Belgrad den Anspruch auf den gesamten Kosovo aufgeben.

WIEN/LAIBACH (APA, w.s.). Serbische Diplomaten hatten die Möglichkeit in den vergangenen Monaten immer wieder ins Spiel gebracht – wenngleich, ohne zitiert werden zu wollen. Nun preschte Parlamentspräsident Dragoljub Mićunović vor: Eine Teilung des Kosovo sei für Serbien eine mögliche Lösung, bestätigte er bei einer Pressekonferenz in Sloweniens Hauptstadt Laibach. Die Regierung in Belgrad wollte bisher – offiziell – von einer Teilung nichts wissen. Sie beharrte darauf, dass der Kosovo als Ganzes zu Serbien gehöre. Die Unabhängigkeitserklärung der mehrheitlich von Albanern bewohnten Exprovinz vor zwei Jahren hatte Serbien nie akzeptiert.

Albaner sind dagegen

Bei einer Teilung würden sich die ohnehin von Serben kontrollierten Gebiete im Nordkosovo abspalten. Damit würde der Ahtisaari-Plan wieder aufgeschnürt, der Kosovo als einheitlichen, multiethnischen Staat vorsieht. Für die Regierung in Prishtina kommt das nicht infrage. Serbien hat den Plan nie angenommen und wartet auf ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs. Dann wolle man neu verhandeln. Worüber, das haben die Serben jetzt auf den Tisch gelegt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.04.2010)

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