Schiffsuntergang: Torpedotreffer "wahrscheinlich"

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Die Suche nach der Ursache für den Untergang des Kriegsschiffs „Cheonan“ geht weiter. Insgesamt starben beim Untergang der 1200-Tonnen-Korvette am 26. März 46 südkoreanische Matrosen.

SEOUL (AFP). Der Verdacht, dass der Grund für den Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffs „Cheonan“ Ende März ein feindlicher Treffer war, erhärtet sich immer mehr. Nach Einschätzung des südkoreanischen Verteidigungsministers Kim Tae-young war ein Torpedoangriff eine der „wahrscheinlichsten“ Ursachen dafür, dass die „Cheonan“ sank. Bei den Untersuchungen über das Unglück an der umstrittenen Seegrenze zu Nordkorea würden aber weiterhin auch andere Möglichkeiten geprüft.

Insgesamt starben beim Untergang der 1200-Tonnen-Korvette „Cheonan“ am 26. März 46 südkoreanische Matrosen, 58 wurden gerettet. Bereits kurz nach dem Untergang hatte Verteidigungsminister Kim einen Torpedoeinschlag für möglich gehalten, war dann aber wieder zurückgerudert. Nun brachte er die These eines Torpedoangriffs aber erneut ins Spiel.

„Kriegswütige Südkoreaner“

Bisher hat die Regierung in Seoul Nordkorea nicht direkt verantwortlich gemacht. Die KP-Diktatur in Pjöngjang weist jede Verwicklung in den Vorfall von sich. Die „kriegswütigen Südkoreaner“ wollten mit ihren Anschuldigungen die Verantwortung für die Tragödie im Gelben Meer nur auf Nordkorea abwälzen und ihre „anachronistische Politik gegenüber Pjöngjang rechtfertigen“. An der Seegrenze zwischen den beiden koreanischen Staaten hatte es in der Vergangenheit wiederholt Gefechte gegeben.

Am Samstag hatte bereits ein südkoreanischer Armeevertreter geäußert, das Kriegsschiff sei vermutlich beschossen worden. Zuvor war der Bug der „Cheonan“ aus dem Wasser geborgen worden. Eine große Eisentür sei aus den Angeln gehoben worden und ein Schornstein fehle, sagte der Offizier der Nachrichtenagentur Yonhap. Im Bug fanden die Rettungskräfte eine weitere Leiche.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.04.2010)

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