Der Soldat Bradley Manning soll unzählige geheime Dokumente an die Internetplattform "Wikileaks" weitergegeben haben - darunter auch das Armeevideo eines Hubschrauberangriffs auf Zivilisten im Irak.
Die US-Behörden haben offenbar einen Geheimdienst-Experten der Armee festgenommen, der geheimes Videomaterial und hunderttausende Dokumente an die Internetplattform "Wikileaks" weitergegeben haben soll. Das berichtet das US-Magazin "Wired". Demnach wurde der 22-jährige Bradley Manning schon vor zwei Wochen in der US-Basis Hammer östlich von Bagdad festgenommen.
Manning soll auch das Video weitergegeben haben, das Anfang April unter dem Titel "Collateral Murder" auf "Wikileaks" veröffentlicht wurde und international für Empörung sorgte. Es zeigt den Angriff eines US-Hubschraubers auf Zivilisten im Irak. Dabei wurden zwölf Menschen getötet. Manning soll auch andere Videos und insgesamt 260.000 als geheim eingestufte Nachrichten zwischen US-Diplomaten an "Wikileaks" weitergegeben haben.
Irak-Video der US-Armee
Hacker denunzierte Manning
Der ehemalige Computerhacker Adrian Lamo, mit dem Manning online Kontakt hatte, soll die Behörden auf den jungen Soldaten aufmerksam gemacht haben. In einem ihrer Chats habe Manning erwähnt, dass er das "Collateral Damage"-Video weitergegeben habe und von den Diplomaten-Dokumenten erzählt. Die Weitergabe letzterer habe Lamo dazu bewogen, die Behörden zu informieren. "Ich hätte es nicht getan, wenn nicht Menschenleben in Gefahr gewesen wären", sagte Lamo gegenüber "Wired".
Manning werde in Kuwait festgehalten, sagte seine Tante gegenüber "Wired". "Er hat die Anklageschrift noch nicht gesehen aber er vermutet, dass es etwas mit diesem 'Collateral Murder'-Video zu tun hat", wird Debra Van Alstyne zitiert. Bisher haben weder das Außenministerium noch das FBI eine Verhaftung bestätigt.
(beba)