Der italienische Senator Marcello Dell'Utri ist wegen Verbindungen zur Mafia zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Dell'Utri ist ein enger Vertrauter von Ministerpräsident Berlusconi.
Marcello Dell'Utri, italienischer Senator und Vertrauensmann von Ministerpräsident Silvio Berlusconi, ist am Dienstag von einem Berufungsgericht in Palermo zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Dell'Utri soll Verbindungen zum Organisierten Verbrechen unterhalten haben. In erster Instanz war er deswegen im Dezember 2004 zu neun Jahren Haft verurteilt worden.
Laut den Richtern in Palermo hatte der 69-jährige Dell'Utri in den 80er Jahren und bis 1992 Kontakte zur sizilianischen Mafia. Enge Beziehungen hatte er vor allem mit Vertrauensmännern der langjährigen Nummer eins der Mafia Salvatore Riina und seinem Nachfolger Bernardo Provenzano. Dell'Utri soll auch dem sizilianischen Mafioso Vittorio Mangano einen Job auf dem Anwesen Berlosconis in Arcore bei Mailand vermittelt haben.
Im Auftrag des Staates mit Mafiosi verhandelt?
Beim Berufungsprozess wurde Dell'Utri auch von Massimo Ciancimino, dem Sohn des mit der Mafia verstrickten verstorbenen Bürgermeisters von Palermo, Vito Ciancimino, unter Druck gesetzt. Ciancimino sagte aus, dass Dell'Utri im Auftrag des italienischen Staates mit Mafiosi verhandelt hatte, um weitere Anschläge wie jene des Jahres 1992 zu verhindern. Damals waren die Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino getötet worden.
Dell'Utri wurde bei den Parlamentswahlen im April 2008 als Senator in Berlusconis Mitte-rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL) wiedergewählt. Er ist seit Jahren ein enger Mitarbeiter Berlusconis,
(APA)