Sri Lanka: Ausschuss untersucht Bürgerkrieg

Untersuchungsausschuss in Sri Lanka
Untersuchungsausschuss in Sri Lanka(c) EPA (M.A.Pushpa Kumara)
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Die Regierung Sri Lankas hat einen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Bürgerkriegs eingesetzt. UN und USA wären jedoch für einen internationalen Ausschuss, der den Konflikt unabhängig beurteilen soll.

Gut ein Jahr nach Ende des Bürgerkriegs in Sri Lanka ist am Mittwoch in der Hauptstadt Colombo ein Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Konflikts zusammengetreten.

Das von der srilankischen Regierung bestellte achtköpfige Gremium soll die letzten Jahre des 37-jährigen Konflikts zwischen Armee und tamilischen Rebellen, der im Mai 2009 endete, untersuchen.

Bürgerkrieg in Sri Lanka

Im Bürgerkrieg ging es um den Konflikt zwischen der singhalesischen Regierung und den von der Regierung benachteiligten Tamilen, die Anfang der 1980er Jahre einen eigenen Tamilenstaat forderten.

Dies führte im Juli 1983 zum Bürgerkrieg, der bis zu 100.000 Todeopfer forderte. Im Mai 2009 besiegte die Regierung die tamilische Separatistengruppe 'Liberation Tigers of Tamil Eelam' und erklärte den Bürgerkrieg für beendet.

Dabei wird es vor allem um die Frage gehen, warum der 2002 geschlossene Waffenstillstand zwischen der Regierung und den 'Unabhängigkeitskämpfern der Befreiungstiger von Tamil Eelam' (LTTE) gebrochen wurde.

Weiters soll der Untersuchungsausschuss Empfehlungen zur Vermeidung eines neuerlichen Konflikts geben.

UN für unabhängigen Ausschuss

Die Vereinten Nationen hatten wiederholte Male angekündigt, eine unabhängige internationale Untersuchung zum Bürgerkrieg in Sri Lanka durchzuführen, um mögliche Menschenrechtsverletzungen in den letzten Jahren des Bürgerkriegs zu untersuchen.

Der srilankischen Armee wird nämlich vorgeworfen, während der Kämpfe gegen die LTTE-Rebellen willkürlich Zivilisten erschossen zu haben. So starben nach Angaben der UNO allein in den letzten vier Monaten des Konflikts mindestens 7000 tamilische Zivilisten. Sri Lanka hatte immer wieder ablehnend auf die Ankündigung der Vereinten Nationen reagiert.

USA bezweifelt Glaubwürdigkeit

Im US-Repräsentantenhaus forderten nun knapp 60 Abgeordnete in einem Brief, dass sich Außenministerin Hillary Clinton für eine unabhängige, internationale Untersuchung in Sri Lanka stark machen soll. So heißt es im Schreiben, dass es dem von der Regierung in Sri Lanka eingesetzten Untersuchungsausschuss „an der notwendigen Glaubwürdigkeit“ fehlt und eine unabhängige Untersuchung „einen dauerhaften Frieden in Sri Lanka“ sicherstellen könnte.

(APA/AFP)

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