Die "Widerstandsarmee des Herrn" hat in den vergangenen Monaten in Uganda rund 700 Menschen entführt, unter ihnen mindestens ein Drittel Kinder. Die Rebellen machen Kinder zu Soldaten und Sexsklaven.
Die in Uganda aktive Rebellenorganisation "Widerstandsarmee des Herrn" (LRA) hat in den vergangenen Monaten rund 700 Menschen entführt. Unter ihnen sind mindestens ein Drittel Kinder. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Donnerstag.
"Die LRA setzt ihre brutale Kampagne fort, Kinder aus ihren Dörfern zu entführen und zum Töten zu zwingen", sagte HRW-Afrika-Expertin Anneke Van Woudenberg. Die Opfer stammten aus dem Norden der Demokratischen Republik Kongo, wo sich die LRA-Milizionäre mit ihrem berüchtigten Anführer Joseph Kony verschanzt haben, aber auch aus der Zentralafrikanischen Republik und dem Südsudan.
Insgesamt bereits rund 30.000 Kinder entführt
Die LRA kämpft seit zwei Jahrzehnten mit extrem grausamen Methoden gegen die Regierung in Kampala. Sie unterhält Stützpunkte im Norden Ugandas sowie im Ost-Kongo und im südlichen Sudan. Seit Beginn ihrer Rebellion hat die LRA hat nach Schätzungen 30.000 Kinder und Jugendliche entführt und als Soldaten, Sexsklavinnen und Diener missbraucht.
Das sudanesische Regime wurde verdächtigt, die LRA zu unterstützen. Ugandas Präsident Yoweri Museveni hatte im Sommer 2006 den Rebellen eine Amnestie angeboten und damit beim Haager Internationalen Strafgerichtshof für Unmut gesorgt. Dieser fahndet seit 2005 mit internationalen Haftbefehlen gegen LRA-Führer Kony und vier seiner führenden Mitstreiter.
(Ag.)