Frankreich: Roma-Ausweisung beginnt trotz Kritik

Frankreich: Roma-Ausweisung beginnt trotz Kritik
Frankreich: Roma-Ausweisung beginnt trotz Kritik(c) Reuters (Pascal Rossignol)
  • Drucken

Am Donnerstag werden 79 Roma ausgewiesen. Sie verlassen Frankreich nach Regierungsangaben freiwillig. Rumänien warnt Paris davor, Roma nicht "kollektiv" und "aufgrund ethnischer Kriterien" auszuweisen.

Nach der Räumung von mehreren Dutzend illegalen Romalagern steht am Donnerstag in Frankreich die erste Ausweisung von zunächst 79 Betroffenen bevor. Die Gruppe soll nach Medienberichten vom Mittwoch nach Rumänien geflogen werden.

Sie verlässt Frankreich nach Regierungsangaben "auf freiwilliger Basis", nachdem jedem der Ausreisenden 300 Euro pro Person sowie 100 Euro für jedes minderjährige Kind gezahlt wurden. Innenminister Brice Hortefeux hatte angekündigt, dass bis Monatsende 700 Roma "in ihre Heimat" nach Rumänien und Bulgarien zurückgeflogen werden sollen.

Warnung des rumänischen Außenministers

Die Aktion ist auf Kritik im In- und Ausland gestoßen. In Rumänien warnte Außenminister Teodor Baconschi Paris davor, Roma nicht "kollektiv" und "aufgrund ethnischer Kriterien" auszuweisen. Dies verletze EU-Gesetze zur Bewegungsfreiheit und laufe der "strategischen Partnerschaft" zwischen Rumänien und Frankreich zuwider. Eine Ausweisung dürfte nur nach individueller Prüfung jedes Einzelfalls erfolgen. Am 30. August sollen zwei Außen-Staatssekretäre zu offiziellen Gesprächen nach Paris reisen.

Die in Frankreich lebenden Roma stammen meist aus Rumänien oder Bulgarien. Sie reisen als EU-Bürger ungehindert ein. Sie können aber abgeschoben werden, wenn sie straffällig werden.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.