Pjöngjang: Koreanische Halbinsel "am Rand des Kriegs"

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NORTH KOREAS(c) AP (Katsumi Kasahara)
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Nordkorea warnt die "kriegtreiberische Marionette" Südkorea vor der Abhaltung eines Militärmanövers mit den USA und feuert nahe der Grenze Artillerie-Geschoße ab.

Die kommunistische Führung in Pjöngjang hat Südkorea und die USA nochmals vor der Abhaltung ihres ab Sonntag geplanten gemeinsamen Militärmanövers gewarnt. Die Übungen der "amerikanischen Imperialisten und ihrer südkoreanischen kriegstreiberischen Marionette" würden die koreanische Halbinsel "an den Rande des Krieges" bringen, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag aus einer offiziellen Erklärung. "Wer gerne mit dem Feuer spielt, wird darin umkommen", drohte Pjöngjang.

"Explosionen zu hören"

Nordkorea dürfte unterdessen selbst Militärübungen an der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer abgehalten haben. Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP am Freitag, zwischen Mittag und frühem Nachmittag (Ortszeit) seien Explosionen zu hören gewesen, die offenbar aus dem Norden stammten. "Wir nehmen an, dass es sich um Schießübungen handelt", sagte der Sprecher. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs schlugen keine Geschoße auf südkoreanischem Gebiet ein.

Verwirrung um neuen Verteidigungsminister

Südkorea erwiderte den Beschuss. Medien und Abgeordnete kritisierten aber die "späte und lasche" Reaktion. Verteidigungsminister Kim Tae Young trat daraufhin zurück. In seine Fußstapfen tritt der frühere Generalstabschef Kim Kwan-jin.Zuvor hatte eine Meldung der Nachrichtenagentur Yonhap für Verwirrung gesorgt, wonach der Präsident seinen sicherheitspolitischen Berater Lee Hee-won auf den Posten des Verteidigungsministers berufen habe.

Der neue Verteidigungsminister Kim Kwan-jin gilt als "typischer Soldat", der sich durch starke Führungsstärke auszeichne, sagte ein Sprecher.

Die Spannungen zwischen Nord und Süd haben einen neuen Höhepunkt erreicht, nachdem Nordkorea am Dienstag die südkoreanische Insel Yeonpyeong beschossen hatte. Dabei wurden zwei südkoreanische Soldaten und zwei Zivilisten getötet, 18 weitere Menschen wurden verletzt.

USA setzt auf Unterstützung Chinas

Im Konflikt mit Nordkorea setzen die USA weiterhin auf die Unterstützung und Vermittlung Chinas. Präsident Barack Obama werde in den kommenden Tagen ein Telefonat mit seinem chinesischen Kollegen Hu Jintao führen, sagte ein US-Präsidialamtssprecher. Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking machte am Freitag deutlich, dass im Mittelpunkt des Gesprächs die Wiederbelebung der auf Eis liegenden Sechs-Nationen-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm stehen sollte. Zugleich äußerte er sich erneut besorgt über das ab Sonntag geplante Militärmanöver der USA und Südkoreas.

(APA)

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