Serbischer Geschäftsmann lieferte Waffen in den Jemen

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Two Yemeni soldiers atop of a truck patrol the road leading to the main entrance of the US Embassy in(c) AP (Hussein Malla)
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Neue Wikileaks-Enthüllung: Slobodan Tesic soll das als "Drehscheibe" der al-Qaida geltende Land im Mittleren Osten mit Waffen im Wert von 100 Millionen Euro beliefert haben.

Eine auf Zypern ansässige Firma eines serbischen Geschäftsmannes hat Waffen im Wert von 100 Millionen Euro nach Jemen geliefert. Dies geht aus einer Depesche der US-Botschaft in Sanaa hervor, die von der Enthüllungs-Plattform Wikileaks veröffentlicht wurde. Die Waffenlieferung beinhaltete Flugzeugabwehrkanonen, Haubitzen, Scharfschützengewehre, Artilleriewaffen und Munition. Der Jemen wurde zuletzt immer weider als Drehscheibe des Terrorismus bezeichnet.

"Terrorregime beliefert"

Bei dem serbischen Geschäftsmann handelt es sich laut der Depesche um Slobodan Tesic. Sein Name soll laut der US-Botschaft auf einer UNO-Reiseverbotsliste stehen. Tesic soll auch schon den "Irak, Liberia und andere Terrorregime" mit Waffen versorgt haben.

Wie der Belgrader Sender B-92 unterdessen berichtete, ist Tesic auch in Serbien kein Unbekannter. Sein Name sei in der Vergangenheit mit mehreren Rüstungsaffären in Verbindung gebracht worden,  berichtete der Sender. Zuletzt hatten die serbischen Behörden im März 2009 eine von Tesic mit Libyen vereinbarte Waffenlieferung gestoppt.

Tesic ist kein Unbekannter

Die bisher größte Affäre, in der auch der Name des Waffenhändlers aufgetaucht war, liegt allerdings schon acht Jahre zurück. Tesic sollte damals über den Kongo Waffen nach Liberia geliefert haben. Dieser Verstoß gegen das UNO-Waffenembargo wurde damals auch von den Vereinten Nationen untersucht.

Der serbische Innenminister Ivica Dacic wollte am Dienstag keinen Kommentar zur den angeblichen Waffengeschäften von Tesic mit Jemen abgeben. Sein Ministerium würde Genehmigungen für die Waffengeschäfte nur aufgrund vorheriger Sicherheitsüberprüfungen erteilen, hieß es. Beim Verdacht, dass die Waffen in Wirklichkeit für Drittländer bestimmt seien, würden solche Genehmigungen nicht erteilt, sagte Dacic.

(Ag.)

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