Häftlingsakten könnten veröffentlicht werden. US-Repräsentantenhaus stimmt gegen Schließung des Lagers 2011.
Wien/Washington/Som/Ag. In US-Regierungskreisen schrillen bereits die Alarmglocken: In der nächsten Tranche der Wikileaks-Enthüllungen könnte es um das US-Gefangenenlager Guantánamo Bay gehen.
Einem Vertrauten von Wikileaks-Gründer Julian Assange zufolge hat Assange Akten von jedem einzelnen Insassen. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist noch unklar; den mit Wikileaks kooperierenden Medien wurden dem Vernehmen nach noch keine Daten geschickt. US-Diplomaten befürchten, dass die Dokumente Informationen über bereits freigelassene Häftlinge mit Sicherheitsrisiko enthalten.
Unterdessen hat das US-Repräsentantenhaus gegen eine Schließung des Gefangenenlagers 2011 gestimmt. Präsident Barack Obama wird demnach untersagt, Gelder für den Transfer der verbliebenen Häftlinge aus Kuba in die USA zu verwenden. In dem Gefängnis befinden sich derzeit noch um die 170 Insassen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2010)