Nordkorea betreibt angeblich weitere Urananlagen

Nordkorea betreibt angeblich weitere Urananlagen
Nordkorea betreibt angeblich weitere UrananlagenAtom-Kraftwerk in Nordkorea und angebliche Urnan-Aufbereitungsanlage (c) AP (Xinhua, Gao Haorong)
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Südkorea und die Vereinigten Staaten vermuten drei geheime Urananreicherungs-Stätten in Nordkorea. Die USA verdächtigen Nordkorea des Baus von Atomwaffen.

Die USA und Südkorea vermuten nach Medienberichten, dass Nordkorea drei bis vier weitere bisher nicht bekanntgegebene Urananreicherungsanlagen betreibt. Der südkoreanische Außenminister Kim Sung-hwan erklärte am Dienstag, man prüfe entsprechende Berichte.

Die Existenz solcher Anlagen neben der kürzlich enthüllten Uranfabrik im nordkoreanischen Nuklearkomplex Yongbyon werde seit längerem vermutet, berichtete die südkoreanische Zeitung "Chosun Ilbo" am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstkreise. "Wir gehen davon aus, dass Nordkorea seit langem Anreicherungsexperimente mit Uran anderswo durchführt", wurde ein Beamter zitiert.

"Tausende von Zentrifugen"

Die Existenz der neuen Urananlage in Yongbyon war erst im November durch den US-Atomwissenschaftler Siegfried Hecker öffentlich bekanntgeworden, der das kommunistische Land besucht hatte. Die US-Regierung befürchtet, dass die Urananreicherung dem Bau von Atomwaffen dienen soll. Uran kann je nach Grad der Anreicherung zivil oder militärisch genutzt werden.

Ende November hatten die staatlichen nordkoreanischen Medien berichtet, "Tausende von Zentrifugen" würden in der Urananlage bereits laufen, um Brennstoff für geplante Leichtwasserreaktoren herzustellen. Der Bericht über angebliche Fortschritte beim Atomprogramm kam nur eine Woche nach dem Artillerieangriff des Landes auf eine südkoreanische Insel im Gelben Meer. Vier Menschen waren dabei ums Leben gekommen. Durch den Zwischenfall waren die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel eskaliert.

Südkorea und die USA haben laut "Chosun Ilbo" insbesondere drei Orte in Nordkorea ausgemacht, in denen heimlich Uran angereichert werden könnte. Dazu gehörten ein Forschungsinstitut in der Hauptstadt Pjöngjang, ein Raketenstützpunkt in Yongjori im Norden sowie ein "Höhlenkomplex" in Kumchangri, das 160 Kilometer nördlich von Pjöngjang liege.

(APA/dpa/Reuters)

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