EU will Vorwürfe gegen Thaçi prüfen

(c) Michaela Bruckberger
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Die österreichische Kosovo-Berichterstatterin des Europaparlaments, Ulrike Lunacek, fordert Ermittlungen gegen den kosovarischen Premier Hashim Thaçi. EU-Außenministerin Catherine Ashton ist in einer Zwickmühle.

Brüssel. Die Vorwürfe des Sonderberichterstatters des Europarates, Dick Marty, gegen den kosovarischen Premier Hashim Thaçi bringen die EU in eine unangenehme Lage. „Wir laden Dick Marty ein, seine Beweise den relevanten Behörden vorzulegen“, sagte die Sprecherin von Catherine Ashton, der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik.

EU-Außenministerin Ashton ist in einer Zwickmühle. Erst am Montag hat sie nach den Wahlen im Kosovo erklärt, dass es „wichtig ist, jetzt schnell eine neue Regierung zu bilden“, um „so bald wie möglich den Dialog zwischen Pristina und Belgrad zu beginnen“.

Die österreichische Kosovo-Berichterstatterin des Europaparlaments und außenpolitische Sprecherin der Grünenfraktion, Ulrike Lunacek, fordert Ermittlungen gegen Thaçi. Sie rief auch Albanien zur Zusammenarbeit auf – Tirana müsse Informationen über angebliche Einrichtungen für Organ-transplantationen bereitstellen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.12.2010)

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