Libyen: Verletzte bei Protesten gegen Gaddafi

Libyen Verletzte Protesten gegen
Libyen Verletzte Protesten gegen(c) EPA (SABRI ELMHEDWI)
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Die Protestwelle in den islamischen Ländern hat nun auch Libyen erreicht. Die Polizei ging in der Stadt Benghazi gewaltsam gegen regierungskritische Demonstranten vor.

Die aktuelle Protestwelle im Nahen Osten hat erstmals auch Libyen erreicht: Eine Gruppe von Demonstranten stieß in der Nacht auf Mittwoch in der Stadt Benghazi mit Polizisten und Unterstützern von Staatschef Muammar al-Gaddafi zusammen.

Der britische TV-Sender BBC berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, die Polizei habe Tränengas, Wasserwerfer und Gummigeschoße gegen die Demonstranten eingesetzt. Krankenhausangaben zufolge gab es 38 Verletzte.

"Das Volk wird die Korruption beenden"

Hintergrund der Proteste war nach Angaben der Internet-Nachrichtenseite Al-Manara die Festnahme eines Anwalts, dessen Freilassung die Demonstranten forderten. Die Zeitung "Quryna" berichtete, der Jurist sei auf Druck der Aktion freigelassen worden. Die Zahl der Demonstranten sei aber dennoch weiter angewachsen. Rund 2000 Menschen riefen Parolen wie "Das Volk wird die Korruption beenden".

Nach der Auflösung der Demonstration versammelten sich in Benghazi, Tripolis und weiteren Städten hunderte Anhänger von Gaddafi. Das libysche Fernsehen übertrug am frühen Morgen live, wie sie Fahnen und Fotos von Gaddafi schwenkten und den Revolutionsführer priesen.

Nach dem Vorbild anderer arabischer Staaten ist für Donnerstag in Libyen ein "Tag des Zorns" geplant, zu dem über das Internet-Netwerk Facebook aufgerufen wird. Der dort gegründeten Gruppe mit dem Titel "Revolte des 17. Februar 2011" schlossen sich rund 9600 Menschen an.

(APA)

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