Fekter: Gaddafi-Vertrauter in Wien verhört

Nach einem "Presse"-Bericht wurde Mustafa Zarti von den österreichischen Behörden einvernommen. Der Top-Manager könnte Gaddafis Strohmann in Wien sein. Zartis Konten werden deshalb eingefroren.

Der libysche Top-Manager und Vertraute des Machthabers Muammar al-Gaddafi, Mustafa Zarti, ist von den österreichischen Behörden einvernommen worden. Das gab Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) am Donnerstag gegenüber der ORF-"ZiB" bekannt. Die Einvernahme erfolgte am Donnerstag in Wien durch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, hieß es dazu aus dem Innenministerium. Zarti sei demnach nur einvernommen, aber nicht festgehalten worden.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) soll am morgigen Freitag eine Einfrierung der Konten des österreichischen Staatsbürgers Zarti anordnen. Der Manager, der unter anderem Vizechef des libyschen Staatsfonds "Libyan Investment Authority" (LIA) ist, wird nach Angaben des Außenministeriums verdächtigt, dass er Zugriff auf die Vermögenswerte von Angehörigen des Gaddafi-Regimes hat und diesen die Gelder zukommen lassen könnte.

Die Truppen von Diktator Muammar al-Gaddafi sind zuletzt immer weiter vorgerückt und haben mehrere von den Aufständischen eingenommene Städte zurückerobert. Nun hat das Regime aber einen Waffenstillstand angekündigt. (c) REUTERS ( Ahmed Jadallah / Reuters)

Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat für eine Flugverbotszone über Libyen gestimmt. (c) REUTERS (STRINGER/BRAZIL)

Schon seit Mitte Februar erhebt sich das Volk gegen Gaddafi. Doch der selbsternannte "Revolutionsführer" will nicht weichen. (c) REUTERS (Goran Tomasevic / Reuters)

In öffentlichen Auftritten erklärt er, er wolle als "Märtyrer" in Libyen sterben. Außerdem droht Gaddafi dem Westen für den Fall einer militärischen Intervention damit, sich mit al-Qaida zu verbünden. (c) REUTERS (Reuters TV / Reuters)

Der Diktator hält sich sich in der Hauptstadt Tripolis verschanzt. (c) AP (Ben Curtis)

Ein Libyer gedenkt den Opfern. Mehrere tausend Menschen sollen seit Beginn der Proteste im ganzen Land ums Leben gekommen sein. (c) REUTERS (© Asmaa Waguih / Reuters)

Spuren des Terror-Regimes: Das Gefängnis in der ''befreiten'' Stadt Bengasi. (c) REUTERS (SUHAIB SALEM)

Die Aufständischen lassen keine Zweifel, was ihrer Ansicht nach mit ''Revolutionsführer" Gaddafi geschehen soll. (c) REUTERS (© Asmaa Waguih / Reuters)

Zehntausende Menschen fliehen wegen der Kämpfe aus Libyen. (c) EPA (CIRO FUSCO)

Die EU hatte Anfang der Woche einen Beschluss gefasst, die Konten von 26 Personen des Gaddafi-Regimes einzufrieren; Zarti stand allerdings nicht auf der Liste. "Die Presse" berichtete dann am Mittwoch vorab über die Beziehungen Zartis zum Gaddafi-Clan und über den Verdacht, dieser könnte als "Strohmann" in Wien agieren.

Daraufhin ersuchte Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) noch am Mittwochabend die OeNB zu einer Prüfung der Modalitäten, Zartis Konten einzufrieren. Am Donnerstag trug dann Österreich an die EU das Ansinnen heran, Zartis Namen auf die EU-weite Sanktionenliste aufzunehmen.

(APA)