Gaddafi hortet 150 Tonnen Gold

Gaddafi hortet 150 Tonnen Gold
Gaddafi hortet 150 Tonnen Gold (c) Reuters (REUTERS TV)
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Einem Medienbericht zufolge gehören die Gold-Reserven des libyschen Diktators zu den größten der Welt.

Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi hortet laut "Financial Times" (FT) einen milliardenschweren Schatz, mit dem er seinen Krieg finanzieren und den Sanktionen des Westens trotzen kann. Seine Reserven gehören demnach zu den größten der Welt.

Dem Bericht zufolge hält die libysche Zentralbank, die unter Gaddafis Kontrolle ist, etwa 150 Tonnen des Edelmetalls. Sie haben einen derzeitigen Marktwert von circa 6,5 Mrd. Dollar.

Schätzungen zufolge könnten die Reserven sogar noch größer sein. Der angesichts der aktuellen Unruhen in Nordafrika stark gestiegene Goldpreis treibt das Vermögen zusätzlich in die Höhe.

Gaddafi hat direkten Zugriff auf die Zentralbank. Der Zeitung zufolge kann er so problemlos über Monate einen Krieg gegen die Rebellen im eigenen Land und gegen den Westen finanzieren.

Die Sanktionen, die die USA und die Europäische Union erst Anfang März gegen das Regime des Diktators verhängt haben, drohen damit zur Farce zu verkommen. Zwar haben zahlreiche Staaten alle Konten Gaddafis eingefroren und die Geldflüsse nach Libyen gesperrt, davon ist auch die Zentralbank in Tripolis betroffen. Doch Gaddafi könnte die Reserven bei Beginn der Unruhen von Tripolis ins südlich gelegene Sabha gebracht haben, vermutet die "FT". Die afrikanischen Nachbarstaaten Tschad und Niger sind von dort schneller zu erreichen. Die Stämme um die Sahara-Stadt Sabha gelten überwiegend als Gaddafi-treu.

Die Verlagerung wäre ein geschickter Schachzug des Diktators, um an Bargeld zu kommen. Denn wegen der internationalen Sanktionen dürfen Banken und andere Handelshäuser keine Geschäfte mit Gaddafis Regime machen. In Niger oder im Tschad dagegen wäre ein Umtausch in der Libyschen Auslandsbank möglich. "Sollte ein Land wie Libyen sein Gold zu Geld machen wollen, wird das vermutlich in Form eines Umtauschs stattfinden - in Waffen, Lebensmittel oder eben in Bargeld", sagte Walter de Wet von der Standard Bank der "FT".

Zum Vergleich: Die Frau des geschassten tunesischen Präsidenten Zine el-Abadine Ben Ali dagegen soll bei ihrer Flucht ins Ausland Anfang des Jahres vergleichsweise lächerliche eineinhalb Tonnen Gold eingesteckt haben.

(Ag.)

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