Wackelige Waffenruhe zwischen Israel und Hamas

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Die heftigen Kämpfe wurden nach knapp einer Woche eingestellt. Die Arabische Liga fordert eine Flugverbotszone über dem Gazastreifen. Ein Antrag soll beim UNO-Sicherheitsrat in New York eingereicht werden.

Jerusalem. Kaum erreichen Israel und die Hamas eine inoffizielle Waffenruhe, schon warnt Außenminister Avigdor Liebermann, die Islamisten könnten diese zur Aufrüstung missbrauchen. Die beiden Konfliktparteien, die offiziell Verhandlungen miteinander ablehnen, fanden über verschiedene Kanäle, mit der Hilfe von Ägypten, der UNO, Norwegen und der Schweiz, doch zueinander. Bis Montagnachmittag kam es kaum noch zu Raketenbeschüssen aus dem Gazastreifen. Umgekehrt sah auch die israelische Armee von neuen Angriffen ab.

Schon am Sonntag hatte Israels Verteidigungsminister, Ehud Barak, öffentlich erklärt, dass Israel nicht mehr angreifen werde, sobald die Hamas die Waffen niederlegt. Nahezu wortgleich äußerte sich Ghazi Hamad, stellvertretender Außenminister der Hamas im Gazastreifen. Die Bilanz der knapp eine Woche andauernden Kämpfe sind 25 Tote und über 100 Verletzte auf palästinensischer Seite, ein Verletzter auf israelischer Seite.

Neues Raketenabwehrsystem

Die Arabische Liga fordert eine Flugverbotszone über dem Gazastreifen. Ein entsprechender Antrag soll beim UNO-Sicherheitsrat in New York eingereicht werden.

Infolge des überraschend effektiven Einsatzes der „Eisenhaube“, eines neuen israelischen Raketenabwehrsystems, mit dem am Wochenende zehn Grad-Raketen abgefangen werden konnten, entschied die Regierung über den Kauf von vier weiteren Anlagen im Wert von umgerechnet knapp 60 Millionen Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2011)

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