Rom erteilt Tunesiern erste Visa für Schengen-Raum

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erteilt Tunesiern erste Visa(c) EPA (LUCA ZENNARO)
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20.000 Tunesier sind in den vergangenen Wochen in Italien eingetroffen. Sie erhalten eine provisorische Aufenthaltsgenehmigung. In Südtirol sind die ersten Flüchtlinge bereits angekommen.

Italien hat am Samstag mit der Verteilung von befristeten Aufenthaltsgenehmigungen an die 20.000 Tunesier begonnen, die in den vergangenen Wochen im Land eingetroffen sind. Schlangen bildeten sich am frühen Samstag vor der Polizeizentrale am italienisch-französischen Grenzübergang von Ventimiglia, wo seit Tagen Hunderte Migranten auf das Visum warten, um nach Frankreich weiterreisen zu können.

Mit der provisorischen Aufenthaltsgenehmigung können die Migranten im Schengen-Raum frei reisen. Sie können damit Verwandte in anderen europäischen Ländern erreichen. Diese Maßnahme Italiens hatte für heftige Proteste vieler anderer EU-Länder - darunter auch Österreichs - gesorgt.

Die Regierung Berlusconi hält die akuteste Phase der Flüchtlingswelle aus Tunesien für beendet. "Das Abkommen mit Tunesien funktioniert. Alle Migranten, die nach dem 5. April eingetroffen sind, werden abgeschoben. Jetzt müssen wir das Kontrollsystem und die Patrouillen an den Küsten stärken", berichtete der italienische Innenminister Roberto Maroni.

Die ersten tunesischen Flüchtlinge, die im Besitz einer aus humanitären Gründen ausgestellten Aufenthaltsgenehmigung sind, trafen am Samstagnachmittag in Bozen ein. Dies teilte das Land Südtirol am Samstag mit. Die zehn Männer aus Tunesien wurden in einer ehemaligen Kaserne untergebracht. Insgesamt werden 21 tunesische Flüchtlinge erwartet.

Mit den Aufenthaltsgenehmigungen sei es den zwischen 18 und 36 Jahre alten Männern erlaubt, sich frei im gesamten italienischen Staatsgebiet zu bewegen und eventuell auch einer Arbeit nachzugehen. Die zehn Tunesier waren per Kleinbus aus einem Auffanglager bei Caserta in der italienischen Region Kampanien nach Südtirol gebracht worden waren.

Grundsätzlich war von einem Auffanglager für nordafrikanische Flüchtlinge in Sterzing abgesehen worden. Südtirol hatte nach einem Gespräch mit dem italienischen Innenminister Roberto Maroni und mit Regionenminister Raffaele Fitto mit der Aufnahme von rund zwei Dutzend politischen Flüchtlingen gerechnet.

(Ag.)

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