Gaza-Flotte: Erstes Schiff sticht in See

Gaza-Flotte: Erstes Schiff sticht in See
Gaza-Flotte: Erstes Schiff sticht in See(c) AP (Darko Bandic)
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Das französische Schiff "Dignite al Karama" umgeht das Auslaufverbot der griechischen Behörden. Zuvor hat ein kanadisches Schiff erfolglos versucht, von Kreta aus in See zu stechen.

Nach Angaben der Organisatoren der Hilfsflotte für den Gazastreifen ist das erste Schiff der Flotte in See gestochen. Das französische Motorboot "Dignite al Karama" habe in der Nacht auf Dienstag mit acht Aktivisten an Bord griechische Gewässer verlassen und sei auf dem Weg in den Gazastreifen. An Bord des Schiffes war demnach auch der populäre Linkspolitiker und Ex-Präsidentschaftskandidat Olivier Besancenot.

Die griechische Regierung hatte allen Schiffen verboten, die Häfen des Landes in Richtung Gazastreifen zu verlassen. Ein kanadisches Schiff versuchte am Montag erfolglos, von Kreta aus in See zu stechen. Die Küstenwache stoppte die "Tahrir" und schleppte das Schiff zurück in den Hafen von Agios Nikolaos.

Ein Aktivist der kanadischen Organisation Boat to Gaza sagte, es seien 15 Bewaffnete an Bord gekommen. "Ich werde von einem Mann mit einem Maschinengewehr aufgehalten", sagte David Heap am Telefon. Zwei Aktivisten wurden festgenommen. Sie hatten nach Angaben der Organisatoren versucht, das Boot der Küstenwache mit einem Kajak abzudrängen. Die kanadische Aktivistin Sandra Ruch sagte, die "Tahrir" sei von dem Boot der Küstenwache "gerammt" worden und habe nun ein Leck, aus dem Treibstoff auslaufe.

Auch US-Schiff wurde gestoppt

Am Freitag hatte das US-Schiff "Audacity of Hope" trotz des Verbots den Hafen von Piräus verlassen und war kurz darauf von der Küstenwache gestoppt worden. Der Kapitän wurde festgenommen und sollte am Dienstag vor Gericht erscheinen.

Die Hilfsflotte aus mehreren Schiffen will die von Israel verhängte Blockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in das palästinensische Gebiet zu bringen. Rund 300 pro-palästinensische Aktivisten sowie 35 Journalisten aus 22 Ländern wollten sich an der Aktion beteiligen.

Israel hat angekündigt, die Schiffe notfalls mit Gewalt stoppen zu wollen. Im Mai 2010 hatten israelische Soldaten bei der Erstürmung eines ersten Hilfskonvois für den Gazastreifen neun türkische Aktivisten erschossen.

(Ag.)

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