Ägypten: Neuerlicher Prozess gegen Mubarak vertagt

Ägypten: Mubarak erneut vor Gericht
Ägypten: Mubarak erneut vor GerichtHosni Mubarak an seinem ersten Prozesstag vor Gericht im Krankenbett (c) AP (Egyptian State TV)
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Der Prozess gegen Ägyptens Langzeitmachthaber Hosni Mubarak wurde nach zweistündiger Verhandlungsdauer vertagt. Zusätzliche Beweismittel werden angefordert.

Der Prozess gegen den ägyptischen Ex-Präsidenten Husni Mubarak (83) ist am Montag nach nur zwei Stunden Verhandlungsdauer auf den 5. September vertagt worden. Damit sei Zeit für die Beibringung zusätzlicher Beweismittel gewonnen, begründete der Vorsitzende Richter Achmed Rifaat die Entscheidung. Zuvor hatte das Gericht am zweiten Verhandlungstag lediglich verfahrenstechnische Fragen erörtert. Die Anklage wirft Mubarak die Tötung von mehr als 800 Demonstranten sowie Amtsmissbrauch vor. Der Ex-Herrscher war wie schon am ersten Prozesstag vor knapp zwei Wochen im Krankenbett im Verhandlungssaal zugegen.

Richter untersagt Live-Übertragung

Künftig werde es von dem Prozess keine Live-Übertragung im Fernsehen mehr geben, gab Richter Rifaat weiter bekannt. Bereits in der ersten Sitzung hatte sich Mubarak für nicht schuldig erklärt. Zusammen mit ihm stehen seine beiden Söhne Gamal und Alaa wegen illegaler Bereicherung vor dem Richter. Mubarak wird seit seinem Sturz im Februar infolge von Massenprotesten wegen Herzproblemen im Krankenhaus behandelt.

Wie bereits am ersten Verhandlungstag vor knapp zwei Wochen wurde der 83-jährige am Montag in einem Krankenbett in das Gericht gebracht, wie Bilder des Staatsfernsehens zeigten. Dort unterhielt er sich kurz mit seinen beiden ebenfalls angeklagten Söhne Alaa und Gamal, bevor Richter Ahmed Refaat den zweiten Verhandlungstag für eröffnet erklärte.

Mubarak war zunächst mit einem Helikopter in die Nähe der Polizeiakademie in einem Vorort von Kairo geflogen worden, wo der Prozess aus Sicherheitsgründen stattfindet. Anschließend wurde er mit einem Krankenwagen zu der Akademie gefahren. Mubarak befindet sich in einem schlechten gesundheitlichen Zustand, die Angaben darüber sind aber widersprüchlich.

Dem langjährigen Staatschef, der am 11. Februar unter dem Druck wochenlanger Proteste zurückgetreten war, werden die Anordnung von Gewalt gegen Regierungsgegner sowie Korruption und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Sollte er wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm die Todesstrafe. Der Prozess hatte am 3. August begonnen und war dann vertagt worden. Zum Prozessauftakt hatten Mubarak und seine Söhne auf nicht schuldig plädiert.

(APA/Ag.)

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