Libyscher Übergangsrat bittet um Waffenlieferungen

LIBYA CONFLICT
LIBYA CONFLICT (c) EPA (Mohamed Messara)
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Die Rebellen "brauchen" Waffen, um den Rest des Landes zu erobern. David Cameron und Nicolas Sarkozy werden heute in Tripolis erwartet.

Der Chef des libyschen Übergangsrats Mustafa Abdul Jalil hat für den Kampf gegen Gaddafi-Anhänger um Waffenlieferungen gebeten. Jalil sagte dem britischen Sender BBC am Mittwoch, die Kämpfer des Übergangsrates benötigten die Waffen, um die Landesteile zu erobern, die noch den gestürzten Diktator Muammar al-Gaddafi unterstützen. Gaddafi sei im Süden Libyens und plane Racheangriffe. Ziele könnten Städte, Ölfelder und Kraftwerke sein, sagte Jalil.

Am heutigen Donnerstag werden nach französischen Medienberichten der französische Präsident Nicolas Sarkozy und der britische Premierminister David Cameron in Tripolis erwartet. Sarkozy und Cameron wollen danach in die Rebellen-Hochburg Benghazi (Bengasi) weiterreisen. Dort würden sie öffentliche Reden halten. "Wir sagen den Führern, die morgen kommen, dass sie sicher sein werden", sagte Jalil.

Widerstandsnester in Tripolis

Jalil betonte, der Übergangsrat werde erst vollständig nach Tripolis umziehen, wenn auch die letzten Widerstandsnester erobert seien. Jalil war erst am Wochenende aus Benghazi nach Tripolis gekommen.

Der flüchtige frühere Machthaber meldete sich unterdessen erneut zu Wort. In der am Mittwoch von einem syrischen Fernsehsender verbreiteten Botschaft kritisiert er die NATO-Angriffe auf seine Heimatstadt Sirte als "beispiellose Zerstörung und Terrorismus". An die Vereinten Nationen appellierte er, der Belagerung der Stadt ein Ende zu setzen.

Die Gaddafi-Hochburg Sirte ist eine der wenigen Städte, die weiterhin von den Anhängern des Ex-Diktators kontrolliert werden. "Wir können Libyen nicht dem Kolonialismus ausliefern", sagte Gaddafi. "Das libysche Volk hat keine andere Wahl als zu kämpfen, bis es einen Sieg errungen und den Kolonialismus niedergeschlagen hat."

(APA)

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