Der Fahrzeugkonvoi des US-Diplomaten wurde mit Tomaten und Steinen beworfen, ein Gebäude umstellt. Die USA sprechen von einem "Einschüchterungsversuch".
Regierungsanhänger haben in Damaskus das Team von US-Botschafter Robert Ford angegriffen. Die Fahrzeugkolonne des Diplomaten wurde mit Steinen und Tomaten beworfen. Zwei Botschaftsfahrzeuge sind dabei nach Angaben der US-Regierung beschädigt worden, die Insassen blieben unverletzt.
Ford traf sich in einem Haus mit Oppositionspolitiker Hassan Abdelazim, als es zu dem Angriff kam. Er war deshalb noch im Gebäude, das daraufhin von Gefolgsleuten des syrischen Machthabers Bashar Assad umstellt wurde.
Mittlerweile sei das gesamte diplomatische Personal aber wieder wohlauf in der US-Botschaft zurück, teilte das US-Außenministerium mit. Nahezu zeitgleich mit den Angriffen auf den US-Botschafter warf Syrien den USA Einmischung in die inneren Angelegenheiten vor. Die US-Regierung glaubt deshalb an einen "Einschüchterungsversuch".
Die Übergriffe seien jedenfalls durch nichts zu entschuldigen, erklärten Präsidialamt und Außenministerium am Donnerstag in Washington. Der Angriff sei Ausdruck der Brutalität der syrischen Führung, die seit Monaten von einer Demokratiebewegung bedrängt wird. Bereits im Juli war Botschafter Ford beim Besuch in der Stadt Hama von Regierungsanhängern beschimpft worden.
27 Menschen in Rastan getötet
Bei Kämpfen mit Armee-Deserteuren um die Stadt Rastan töteten Regierungssoldaten unterdessen nach Angaben von Aktivisten 27 Menschen. In der zentral gelegenen Stadt kommt es seit Dienstag erstmals zu schweren Kämpfen zwischen Armee-Deserteuren und Soldaten Assads. Die Armee kämpft mit Panzern und Helikopter um die Kontrolle der Stadt, in die sich abtrünnige Einheiten zurückgezogen haben. Nach Monaten überwiegend friedlicher Proteste gegen die Regierung hatten sich Soldaten geweigert, weiter auf Demonstranten zu schießen.
(Ag.)