Bisher wurden erst 200 der rund 6300 politischen Gefangenen in Burma entlassen. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und US-Außenministerin Hillary Clinton fordern nun die "rasche Freilassung aller".
Die Regierung in Burma will ein Zeichen der Amnestie setzen und mehr als 6.300 politische und andere Häftlinge freilassen - aus "humanitären Gründen". Seit Mittwoch wurden nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten erst 200 Personen entlassen. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte sich am Donnerstag (Ortszeit) "erfreut" über diesen Schritt. Nun müssten aber "alle politischen Gefangenen schnell freigelassen werden". Auch Victoria Nuland, die Sprecherin von US-Außenministerin Hillary Clinton, sprach von einer "wichtigen Maßnahme", die den Wünschen der Bevölkerung Burmas entspreche.
Großer Teil weiter in Haft
Nuland fügte aber hinzu: "Wir glauben, dass noch eine große Zahl politischer Gefangener im Gefängnis sitzt, und wir fordern die Freilassung von ihnen allen." Schätzungen zufolge sitzen in Burma rund 2000 politische Gefangene hinter Gittern, darunter Oppositionelle, Journalisten, Anwälte, Künstler und buddhistische Mönche.
Im vergangenen November war bereits die Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi freigelassen worden. Sie verbrachte unter der Militärjunta insgesamt 15 der vergangenen 20 Jahre in Haft oder unter Hausarrest. Die meisten der in Burmas Gefängnissen sitzenden politischen Häftlinge wurden zu Zeiten der Militärjunta festgenommen - im März war sie abgetreten. Nun verfolgt die neue Regierung einen vorsichtigen Reformkurs. In der Politik und im Parlament finden sich aber nach wie vor viele der alten Machthaber.
(Ag./Red.)