"Der Oberst ist Geschichte": Gaddafi in Sirte getötet

Libyen Gaddafi angeblich gefasst
Libyen Gaddafi angeblich gefasst(c) REUTERS (MAX ROSSI)
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Der libysche Ex-Diktator wurde nach Angaben des Übergangsrates bei einem Schusswechsel in seiner Heimatstadt getötet. Er soll einen Bauch- und einen Kopfschuss erlitten haben.

Zwei Monate war Libyens gestürzter Diktator Muammar al-Gaddafi auf der Flucht, am Donnerstag ist er nach Angaben des Nationalen Übergangsrates getötet worden. "Oberst Gaddafi ist Geschichte", sagte Informationsminister Mahmud Shammam dem Nachrichtensender CNN. Später bestätigte auch Libyens Premier Mahmoud Jibril den Tod Gaddafis. "Es ist jetzt an der Zeit, ein neues, einiges Libyen zu schaffen", erklärte Jibril in Tripolis.

Gaddafi starb bei einem Schusswechsel in Sirte. Die Heimatstadt Gaddafis war am Donnerstag vollständig in die Hände der Rebellen gefallen. Gaddafi wurde am Kopf und am Bauch getroffen, erklärte ein Arzt des Krankenhauses in Misrata, wohin die Leiche Gaddafis gebracht worden war. 

"Leiche wird an geheimen Ort gebracht"

Die genauen Todesumstände des gestürzten Langzeitdiktators waren vorerst aber noch unklar. Nach Angaben von Informationsminister Shammam wurde Gaddafi während der Flucht aus einem Haus erschossen. Medienberichten zufolge wurde Gaddafi aber entweder in einem Autokonvoi, in einem Erdloch oder versteckt hinter großen Betonröhren getötet.

Bilder sollen Gaddafi zeigen

Mehrere Agenturen veröffentlichten Bilder und Videos, die  Gaddafi zeigen sollen. Die Authentizität der Bilder konnte aber vorerst nicht bestätigt werden.

Das angebliche Bild von Gaddafi.
Das angebliche Bild von Gaddafi.(c) Reuters (Omran Al-Fetori)

Saif al-Islam soll weiter auf der Flucht sein

Mit Abu Bakr Yunis wurde auch der letzte Verteidigungsminister von Regimes getötet. Unklar war, ob Gaddafis Sohn Motassim lebend gefasst oder getötet wurde. Ein weiterer Gaddafi-Sohn, Saif al-Islam, befindet sich dagegen weiter auf der Flucht, meldete der Übergangsrat.

Gaddafi war im August untergetaucht, als die Rebellen die Hauptstadt Tripolis einnahmen. Seither fehlte jede Spur von ihm. Er meldete sich aber mehrmals über Tonbotschaften zu Wort und betonte, er sei noch im Land und wolle "bis zum Ende" kämpfen. Er rechne damit, "als Märtyrer zu sterben", sagte der langjähriger Machthaber in der letzten Botschaft im September 2011.

(Ag./Red.)

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