Nach Irak-Abzug: USA wollen mehr Truppen in Golfregion

IRAQ CAR BOMB
IRAQ CAR BOMB(c) EPA (Mohammed Jalil)
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Die USA erwägen unter anderem, neue Kampftruppen nach Kuwait zu schicken, berichtet die "New York Times".

Nach dem Truppenabzug aus dem Irak planen die USA nach Presseinformationen, ihre militärische Präsenz in der Golfregion zu verstärken. Wie die "New York Times" am späten Sonntagabend unter Berufung auf nicht genannte Regierungsmitarbeiter und Diplomaten berichtete, könnten zu der Verlagerung neue Kampftruppen in Kuwait gehören. Diese könnten bei einem Sicherheitskollaps im Irak oder einer militärischen Konfrontation mit dem Iran zum Einsatz kommen.

Zusätzlich zu Verhandlungen über Bodentruppen in Kuwait erwägt die US-Regierung der Zeitung zufolge, mehr Kriegsschiffe in die Region zu verlagern. Neben Kuwait vorgesehen sei auch ein Ausbau der militärischen Zusammenarbeit mit den Golfstaaten Saudi-Arabien, Bahrain, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Oman. Die US-Regierung strebe eine "neue Sicherheitsstruktur" für die Golfregion an. Dazu sollten außer einer Raketenabwehr auch Patrouillen zu Luft und zu Wasser gehören.

US-Präsident Barack Obama hatte am vorletzten Freitag den Abzug aller US-Truppen bis zum Jahresende angekündigt. Washington und Bagdad hatten 2008 ein Abkommen geschlossen, das den Abzug aller US-Soldaten bis zum 31. Dezember 2011 vorsieht. Bis zum Sommer 2010 hatten die USA bereits alle Kampftruppen heimgeholt.

Angesichts der anhaltenden Gewalt im Irak führten beide Regierungen aber zunächst Verhandlungen über den Verbleib von US-Einheiten über das Abzugsdatum hinaus. Diese sollten vor allem um die Ausbildung der einheimischen Sicherheitskräfte kümmern. Die Verhandlungen scheiterten offenbar daran, dass der Irak den US-Militärs keine vollständige Immunität gewähren wollte. Laut "New York Times" setzte sich das Pentagon dafür ein, über 2011 hinaus 20.000 US-Soldaten im Irak zu belassen.

(Ag.)

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