Nordkorea droht Süden mit "Meer aus Feuer"

 Nordkorea droht Seoul mit
Nordkorea droht Seoul mit "Meer aus Feuer"(c) AP (Jo Yong-hak)
  • Drucken

Nach einem Militärmanöver Südkoreas in der Nähe der Insel Yonpyong verschärft Nordkorea seine Drohungen.

Nordkorea verschärft das Säbelrasseln gegenüber Südkorea wieder: Sollte das Nachbarland je einen Schuss über die Grenze abgeben, werde der Sitz des südkoreanischen Präsidenten in einen "Meer aus Feuer" verwandelt, hieß es am Donnerstag aus Pjöngjang.

Südkoreanische Streitkräfte hatten am Mittwoch im Gebiet um die grenznahen Inseln Yonpyong und Baengnyong im Gelben Meer Übungen abgehalten. Das Manöver kam genau ein Jahr nach dem Beschuss Yonpyongs durch Nordkorea. Damals waren zwei Soldaten und zwei Zivilisten ums Leben gekommen. Seitdem befinden sich die südkoreanischen Streitkräfte in erhöhter Alarmbereitschaft. Zuletzt hatten sich die Beziehungen aber wieder leicht entspannt.

Korea-Konflikt

Auf der koreanischen Halbinsel stehen sich am 38. Breitengrad mehrere hunderttausend verfeindete Soldaten gegenüber. Die massiv gesicherte Waffenstillstandslinie teilt dort den kommunistischen Norden vom westlich orientierten Süden. Nach dem Korea-Krieg (1950 bis 1953) hat es nie einen Friedensvertrag, sondern nur einen Waffenstillstand gegeben.

Damals wurde quer durch Korea eine rund 240 Kilometer lange und vier Kilometer breite "Entmilitarisierte Zone" geschaffen. An der Westküste beider Staaten im Gelben Meer schließt sich am 38. Breitengrad eine rund 200 Kilometer lange Seegrenze an. Ein Kommandant der UNO-Truppen legte 1953 diese "Northern Limit Line" einseitig fest. Nordkorea hat den Verlauf der Seegrenze nie anerkannt.

Das UNO-Kommando (United Nations Command) überwacht seit dem Ende des dreijährigen Korea-Krieges 1953 den Waffenstillstand an der Demarkationslinie. Dem UNC gehören Vertreter von Australien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Neuseeland, Südkorea, der Türkei, Großbritannien und der USA an.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.