Teheran verkündet, man sei kurz davor, die Codes der Drohne zu entschlüsseln. US-Experten bezweifeln, dass der Iran über das nötige Wissen verfügt.
Nach dem Abschuss oder Absturz einer US-Drohne behauptet der Iran nun, er werde sich deren Technik zu eigen machen. "Wir stehen kurz davor, die Codes zu entschlüsseln", zitierte das iranische Staats-TV am Montag Parwis Soruri, Chef des parlamentarischen Unterausschusses für nationale Sicherheit. Teheran wolle die Drohne vom Typ RQ-170 Sentinel kopieren und künftig serienmäßig herstellen.
Für die Herstellung einer eigenen Drohne brauche der Iran nicht die Unterstützung Chinas oder Russlands, betonte Soruri. Die iranische Version der Drohne werde dem Original "überlegen" sein. US-Experten bezweifeln, dass der Iran über das notwendige Wissen verfügt, um die Geheimnisse der Drohne zu entschlüsseln.
Der Iran hatte vergangene Woche erklärt, eine Sentinel abgefangen zu haben, die ins Grenzgebiet im Osten des Landes eingedrungen sei. Später zeigte das iranische Fernsehen Bilder, auf denen die Drohne zu sehen sein soll. Nach Angaben eines Armee-Vertreters wurde das Fluggerät durch einen Cyberangriff unter iranische Kontrolle gebracht.
Wie die Nato mitteilte, ging die Drohne im Westen Afghanistans nahe der iranischen Grenze verloren. US-Presseberichten zufolge sollte sie im Auftrag des Geheimdienstes CIA iranische Atomanlagen ausspionieren.
RQ-170 Sentinel
2007 sahen Journalisten am Flughafen Kandahar in Afghanistan nahe einer US-Basis eine bisher unbekannte Drohne, woraufhin der Journalist Bill Sweetman dem Gerät den Namen "Bestie von Kandahar" hab. Erst 2009 bestätigte die Airforce die Existenz der RQ-170 "Sentinel".
Die Drohne wird von Lockheed Martin gebaut. Es handelt sich um eine Stealth-Drohne, das heißt sie ist im Radar quasi unsichtbar.
(Ag./Red.)
